In Deutschland ist für die Amateurfunkprüfung die Bundesnetzagentur (BNetzA) zuständig, bei der man die Prüfung für die “Einsteiger-” (N), die „kleine“ E- und die „große“ A-Lizenz ablegen kann. Seit dem Sommer 2024 ist das Lizenzsystem in Deutschland um die "Einsteigerklasse" (engl. Novice) erweitert (N-Lizenz). Diese Einsteiger-Lizenz bietet die Möglichkeit, mit weniger Technikfragen auf Kurzwelle (10 m) und UKW (2m und 70cm) aktiv werden zu können. Der neue Fragenkatalog, der zusammen mit der neuen Amateurfunkverordnung ab Sommer 2024 verwendet wird, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem DARC e.V. entwickelt. Die Webseite https://50ohm.de bietet eine hervorragende Unterstützung bei der Vorbereitung zur Lizenzprüfung.

FASZINATION
AMATEURFUNK
Leitfaden für Neu- und Wiedereinsteiger
Beständig
Das Hobby Amateurfunk erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Vielfältig
Technisches Interesse, Computer und Funktechnik, davon lebt der Amateurfunk.
Innovativ
Neue Trends und Techniken lassen bei Funkamateuren keine Langeweile aufkommen.
Grenzenlos
Es gibt unzählige Interessen und Möglichkeiten
AMATEURFUNK
EIN HOBBY VERBINDET DIE WELT
Es ist kaum möglich, eine allgemeingültige Definition für den Amateurfunk zu finden. In seiner Vielfältigkeit ist er weit mehr als nur „Funken“ als Kommunikationstechnik, die mit den modernen Funktelefonen längst in geregelter Form Einzug in unseren Alltag gehalten hat. Amateurfunk ist heute eine Mischung aus Technik, Experiment, Kommunikation und Wettbewerb. Ein Hobby, in dem - ob gemeinschaftlich organisiert oder als Einzelperson - jeder seinen Platz findet. Die einzige Einstiegshürde zum Erwerb einer Amateurfunklizenz ist das Ablegen einer Prüfung. Damit ist aber auch ein höheres Niveau im Vergleich zu anderen Medien und Hobbys gewährleistet. Dennoch gibt es allein in Deutschland bereits rund 80.000 Funkamateure, von denen viele im Deutschen Amateur-Radio-Club e. V. (DARC) organisiert sind.


GELEBTE VIELFALT UND TOLERANZ
Die meisten Hobbys haben viele schöne Seiten. Aber bei kaum einem ist das so ausgeprägt wie beim Amateurfunk. Mit ihm kann man jeden Winkel der Erde erreichen. Es ist reizvoll, auszuprobieren, wie weit die eigene Anlage unter den jeweiligen technischen und meteorologischen Bedingungen reicht - schon mit einem Handfunkgerät sind bei Überreichweiten viele 100 km überbrückbar. Oder mit Funkamateuren in anderen Ländern über Grenzen und Sprachen hinweg zu kommunizieren. Funkamateure bauen ihre eigenen Geräte, Antennen und sogar Satelliten. Sie experimentieren mit Morsetastfunk, wie es vor über 100 Jahren üblich war, mit Sprechfunk, Bildübertragung oder modernsten digitalen Übertragungsverfahren. Und sie veranstalten Wettbewerbe, sammeln Bestätigungskarten für Funkkontakte oder rennen sportlich bei der sogenannten Fuchsjagd durch den Wald. Ja, Amateurfunk ist kein „Stubenhocker-Hobby“. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der ganzen Bandbreite des Amateurfunks.
DAS HOBBY
Dieses Video des DARC zeigt alle Facetten des Hobbies Amateurfunk
DIE LIZENZ ZUM...FUNKEN
Funkamateure dürfen im Gegensatz zu CB-Funkern und allen anderen Funknutzern, ob Polizei, Feuerwehr oder Handwerker, auch selbstgebaute Geräte benutzen. Damit sie das auch können und damit störungsfrei umgehen können, dürfen sie erst nach einer Prüfung auf Sendung gehen. Nach bestandener Amateurfunkprüfung erhält jeder Funkamateur ein persönliches Rufzeichen. Viele Vereine bieten dazu eigene Ausbildungskurse an, man kann sich das nötige Wissen aber auch aus Büchern, in Online-Kursen oder bei Fernschulen aneignen. Durch die Vorbereitung auf die Lizenzprüfung erwerben Funkamateure besondere Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie nicht selten später auch beruflich in technischen Berufen vorteilhaft einsetzen können. Gleichzeitig werden sie Teil einer einzigartigen Gemeinschaft, die das Besondere des Amateurfunks ausmacht. Die Organisation in Ortsverbänden, die gemeinsame Vernetzung und die Offenheit auch über Ländergrenzen hinweg zeichnen dieses Hobby aus. Es gibt verschiedene Lizenzklassen, für deren Erwerb mehr oder weniger Kenntnisse in der Prüfung erforderlich sind und mit denen dann mehr oder weniger Geräte, Frequenzen und Sendeleistungen genutzt werden dürfen. So ist es möglich, zunächst eine „kleine“ Lizenz mit einfacher Prüfung zu erwerben und „einzusteigen“ und später, wenn man Lust auf mehr bekommen hat, auf eine „große“ Lizenz umzusteigen.
Da Amateurfunk ein grenzübergreifendes Hobby ist und Funkamateure nicht nur ins Ausland, sondern auch auf Reisen aus dem Ausland funken wollen, ist es in den meisten Ländern möglich, vor der Reise gegen Nachweis der bestandenen Amateurfunkprüfung eine Gastlizenz einer entsprechenden Klasse zu beantragen. Um die Sache zu vereinfachen, haben sich viele - nicht nur europäische - Länder in der CEPT* zusammengefunden und ihre Amateurfunk-Lizenzen, soweit möglich, gegenseitig anerkannt. So ist Amateurfunk bei Auslandsreisen in über 60 Länder, von Liechtenstein über die USA bis hin zu Neuseeland, ohne vorherige Beantragung möglich. Eine detaillierte Liste unterhält der DARC e.V. auf seiner Webseite.
* CEPT (Conference Européenne des Adminstrations dés Postes et dés Telecommunications, Europäische Konferenz der Verwaltungen für Post und Fernmeldewesen)
In Österreich sind Prüfungen (nur mündlich, nicht schriftlich) beim jeweils örtlich zuständigen Fernmeldebüro („Fernmeldebehörde 1. Instanz“) abzulegen, es gibt als größte Lizenz die „Bewilligungsklasse 1“ und als kleine Lizenz die „Bewilligungsklasse 3“ (2m/70cm, rein national). Des Weiteren gibt es die "Bewilligungsklasse 4" die sog. Novizen-Lizenz, welche der deutschen "N-Lizenz" entspricht. Der Österreichische Amateurfunkverband ist der ÖVSV (Österreichischer Versuchssenderverband).
In der Schweiz ist es das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), die „kleine“ Lizenz ist die „HB3-Lizenz“ und die „große“ die „HB9-Lizenz“. Der Schweizer Amateurfunkverband ist die Union Schweizerischer Kurzwellen-Amateure (USKA).
NEUE TRENDS: AUCH IM AMATEURFUNK SCHREITET DIE TECHNIK VORAN.
Amateurfunk in Morsetelegrafie ist zwar auch heute noch wie vor 100 Jahren möglich, aber nur auf freiwilliger Basis. Für die Amateurfunklizenz muss man nicht mehr Morsen lernen. Da Funkamateure aber ein sehr erfinderisches Völkchen sind, das immer wieder neue Technologien entdeckt und erforscht, kommen ständig neue Dinge hinzu, wie beispielsweise:
01 Funkfernschreiben
eigentlich schon wieder eine alte Technik (RTTY - Radio Teletype), ebenso wie das Fax.
02 Fernsehen
längst nicht mehr analog, sondern digital, auch über Satellit.
03 Digitaler Sprechfunk
kann über Umsetzer rund um den Globus übertragen werden.
04 Chat und Datenfunk
Ob als Packet-Radio, als “Amateurfunk-Internet” oder gar breitbandig wie WLAN.
05 Funken unter der Grasnarbe
Das von Nobelpreisträger Joe Taylor erfundene WSJT ermöglicht es, mit Computerhilfe Signale zu empfangen, die eigentlich so schwach sind, dass sie unhörbar im Rauschen untergehen.
06 SDR - Software Defined Radio
Funkgeräte, die größtenteils in Software realisiert werden und so leicht auf neue Verfahren modifiziert werden können.
WIMO BLOG
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