Nur ein Draht? Ist das noch modern?
Die Drahtantenne ist die klassische Amateurfunkantenne. Dabei geht es nicht nur um Langdrahtantennen, sondern auch den klassischen Dipol. Dieser ist immer noch die beliebteste Kurzwellenantenne, egal ob im Amateurfunk, bei Militär, Behörden oder kommerziellen Anwendern. In der Ausführung als Drahtantenne ist er kostengünstig, leicht und je nach örtlichen Gegebenheiten in vielen Varianten montierbar, unauffällig, robust und von schlechtem Wetter weit weniger betroffen als massivere Konstruktionen. Dabei ist auch die Performance gut voraussagbar und weit weniger von Einflüssen durch Objekte im Nahfeld betroffen als andere Antennenarten.
Um die Längen nicht zu groß werden zu lassen beziehungsweise um mehrere Amateurfunk-Bänder gleichzeitig abzudecken, werden Spulen beziehungsweise Sperrkreise (Traps) verbaut.
So stellen Drahtantennen für viele Funkamateure auch bei beengten Platzverhältnissen eine hervorragende Lösung da: Durch die vielseitigen Aufbaumöglichkeiten, beispielsweise als Sloper, als horizontaler oder vertikaler Dipol, abgewinkelt oder gestreckt, ergeben sich an fast jedem Standort genug Möglichkeiten, einen Drahtdipol aufzubauen. Die gewünschte Abstrahlung kann auch durch den Aufbau justiert werden: eine flache Abstrahlung ist gut für Weitverbindungen, eine steile Abstrahlung gut für lokale Verbindungen.
Wir zeigen Ihnen, welche Drahtantenne wie aufgebaut sind, wie diese funktionieren und welches die richtige Drahtantenne für Ihre Bedürfnisse ist. Zudem geben wir Ihnen auch einige Montage- und Aufbautipps mit auf den Weg, damit Sie an Ihrer neuen Antenne auch richtig Freude haben.
Vielseitig einsetzbar
Auf dem Dachboden, im Urlaub oder auf dem Fieldday, von einem Baum, einem Mast oder dem Balkon abgespannt.
Robuste Bauart
Eine Drahtantenne kann nicht knicken, nicht abbrechen und bietet eine minimale Windlast.
Hohe Performance
Echte Halbwellendipole, ohne Verkürzungselemente, sind für die langen Bänder als Beam kaum zu realisieren – als Drahtantenne schon.
Die Vorteile der Drahtantenne in verschiedenen Szenarien
Ist eine Drahtantenne jetzt besser etwas für zuhause oder für unterwegs? Nun, sie kann in fast jeder Umgebung Vorteile ausspielen. Nur der Funkbetrieb aus dem fahrenden Auto bleibt definitiv außen vor ;-)
Home sweet home
Zuhause ist es doch kein Problem, einen großen Beam aufzustellen, oder?
Nicht unbedingt. In manchen Wohngegenden sind gar keine auffälligen Antennen mehr erlaubt, schon Außenantennen für Rundfunk und Fernsehen sind in verkabelten Gegenden inzwischen oft untersagt. Wer über kein Eigenheim, sondern nur eine Mietwohnung verfügt, hat ohnehin Pech – doch eine Drahtantenne, ob vom Balkon oder einem Baum gespannt, ist unauffällig und macht wenig Probleme. Notfalls kann sie auch unterm Dach im Speicher gespannt oder als Wäscheleine getarnt werden. Nur Störeinstrahlungen sollte man dann tunlichst nicht produzieren, also die Antenne besser per Koaxkabel mit Mantelwellensperre speisen und nicht hochohmig.
Fieldday
Hier kann man endlich mal aus dem Vollen schöpfen. Aber auch hier ist der Bauer, von dem man das Grundstück mit dem gerade abgeernteten Feld gemietet hat, vielleicht ganz froh, wenn es dann nicht zugeht wie bei einem NATO-Manöver, die Polizei nicht von Einheimischen alarmiert vorfahren muss und auch keine schweren Fahrzeuge das Feld ruinieren. Doch selbst wenn man einen Mast mit Rotor und Beam aufstellen kann, sind ein paar zusätzliche Drahtantennen an diesem Mast schnell angehängt, um zusätzliche Betriebsarten, Frequenzen oder Richtungen auszuprobieren. Darüber hinaus kann man hier endlich einmal alles ausprobieren, was funktechnisch zwar optimal ist, doch wofür zuhause auch auf einem großen Grundstück der Platz fehlt oder was in einer Wohnumgebung einfach zu viele Störungen einfängt: Langdraht, unverkürzter Dipol auch für die niedrigeren Bänder, Rhombus-Antenne, Lazy Henry…
Unterwegs
Wer auf Reisen geht, ob als Camper oder Pauschaltourist, ist um jedes Gramm weniger im Gepäck und weniger misstrauische Blicke am Grenzübergang oder am Check-In bei der Sicherheitskontrolle froh. Die Montage einer Drahtantenne ist mit entsprechenden Hilfen wie einer Nylonschnur für Drachen oder Angler, einer Angelrute und Wurfblei, um sie an einem Baum zu befestigen, auch in zuvor unbekannter Umgebung simpel. Der Campingwirt oder Pensionsbesitzer wird hier auch definitiv weniger Bedenken haben, als wenn jemand mit Hanomag und Mast anrückt…
Warum Drahtantennen bei WiMo kaufen?
Zugegeben, gerade eine Drahtantenne schaut nach einem dankbaren Objekt für den Selbstbau aus. Für kurzfristige Experimente durchaus denkbar – doch wenig effektiv, wenn durch die Witterung die Spulen nach einigen Monaten unbrauchbar werden oder die mühsam an einem hohen Objekt montierte Antenne beim ersten Sturm ab- oder gar durchreißt. Eine vom Spezialisten gefertigte Antenne ist hier am Ende die effizientere Option.
Und ja, WiMo ist nicht nur ein Händler, sondern auch ein Hersteller. Wir fertigen viele Typen von bekannten Antennenmarken, angefangen bei Kelemen Mehrband- und Monoband-Dipolen über die große Produktpalette von EAntenna bis hin zum Markenprodukt Hari und der hauseigenen ZX Yagi. Zusätzlich kauft WiMo weitere Drahtantennenmodelle zu, wie z.B. die endgespeisten „City-Windom“ Antennen oder anderer Hersteller wie Chameleon und Diamond. Für begrenzte Platzverhältnisse bieten wir Mehrband-Antennen wie G5RV, Trap-Dipole oder W3DZZ. Wir haben eine Riesenauswahl und die Kompetenz, um die richtige Antenne für Sie zu finden.
Alles WiMo oder was?
Was sind die Vorzüge und Eigenschaften
der unterschiedlichen Marken?
Kelemen
Kelemen-Drahtantennen sind besonders leicht aufgebaut. Das macht sie attraktiv für den Urlaub oder weniger solide Aufhängepunkte wie einen GFK-Mast. Dazu verwenden sie unter anderem Kupfer- statt Stahllitze. Sie bieten:
• Große Bandbreite
• Hohen Wirkungsgrad
• Geringes Gewicht
• Wetter- und Temperaturbeständigkeit
• 50-Ohm-Speisung
Neben den Fullsize-Dipolen gibt es verkürzte Dipole, die vorteilhaft bei beengten Platzverhältnissen eingesetzt werden können. Die Verkürzung wird durch in den Strahler eingefügte Verlängerungsspulen aus Teflonkabel erzielt. Je größer die Verkürzung, desto geringer allerdings die nutzbare Bandbreite – Antennentuner verwenden! Wie alle Kelemen-Antennen sind auch die verkürzten Antennen sehr leicht, absolut witterungs- und temperaturbeständig.
Hari
Siegfried Hari, DK9FN, begann 1977 Antennen, Baluns und QRP-Bausätze für Funkamateure in Seligenstadt zu bauen und zu vertreiben. So entwickelte sich das Unternehmen zu einem der größten europäischen Hersteller von Drahtantennen. Viele Amateure kennen Siegfried auch persönlich von den vielen Flohmärkten und Messen und konnten viele Fachgespräche direkt am Messestand mit ihm führen. Nach 40 Jahren harter Arbeit und in einem Alter von fast 70 Jahren setzte sich OM Hari zur Ruhe und freut sich, endlich wieder mal von zu Hause ein CW-QSO fahren zu können.
Im Januar 2019 übernahm WiMo von Siegfried den Bau und Vertrieb der Hari-Antennen unter der bekannten Marke. OM Siegfried bedankt sich auf diesem Wege bei seinen langjährigen Kunden für das Vertrauen über die vielen Jahre hinweg und wünscht allzeit „good DX“ mit seinen Produkten.
Das Hari-Produktportfolio:
Hari-Antennen gibt es in vielen verschiedenen Varianten, die die gesamte Bandbreite sehr gut abdecken. Folgende Bauarten bieten wir an:
• Dipole
• Kurzdipole
• Sperrkreisdipole
• Loop-Antennen
• Zepp-Dipole
• Beverage
• Windom
• G5RV Normal & Light
• Draht-Groundplanes
EAntenna
Rod, EA7JX, hat sich mit seiner Antennenfertigung einen international bekannten Namen gemacht. 2018 übernahm WiMo das Unternehmen, die Weiterentwicklung und Fertigung, wobei Rod weiterhin daran mitwirkt und seine Erfahrung einbringt. Unter der Marke EAntenna führen wir verschiedene Bauarten von Drahtantennen:
• Verkürzte Monoband-Dipole für das 80- bzw. 60-m-Band.
• Multiband-Fächer-Dipole, die aus mehreren einzelnen Dipolen auf einem gemeinsamen Balun bestehen. Dies ermöglicht effiziente Antennen für jedes Band, ohne Verluste durch Sperrkreise.
• Bazooka Antennen: Monobandantennen, die aus leichtem 75-Ohm-Koaxkabel gefertigt werden. Sie haben eine besonders hohe Bandbreite, was einen Antennentuner erspart und so hohe Leistungen ermöglicht.
Die Palette der Drahtantennen von EAntenna ist sehr groß mit dem herausragenden Merkmal, dass die Baluns auch für sehr hohe Leistungen geeignet sind. Die Antennen nutzen kunststoffummantelte Stahllitzen; die Baluns sind wetterfest in einem Aluminiumrohr verbaut. Alle anderen Metallbauteile wie Klemmen und Schrauben sind aus rostfreiem Stahl.
Was ist... eine Sperrkreisantenne?
Was ist beim Aufbau einer Drahtantenne zu beachten?
Im Lieferumfang der WiMo Drahtantennen – egal welche Marke – ist der Balun (meist mit PL-Buchse) die komplette Antenne sowie Isolier-Elemente für die Enden enthalten.
Darüber hinaus benötigt man noch Abspannseile, die Enden des Dipols sollten ca. 50-100 cm von der Wand oder anderen Gegenständen entfernt installiert werden. Das Seil muss stark genug sein, um das Gewicht des straff gespannten Dipols aushalten können, ebenso die Lagerpunkte an der Hauswand, an einem Mast oder einem Baum.
• einen erhöhten Aufhängepunkt und einen am Boden (Sloper)
• einen erhöhten Aufhängepunkt und zwei am Boden (Inverted-Vee)
• zwei erhöhte Aufhängepunkte (gestreckter Dipol)
Was ist... ein Inverted Vee?
(Transformator, Übertrager) verbindet Antennenhälften und Antennenkabel zum Funkgerät.
zum Funkgerät, streng genommen nicht Teil der Antenne, meist nicht im Lieferumfang.
Kupferbronze oder Stahlseil oder spezieller Draht (HFW-2).
“Trap”, gleiche Anzahl & Position jede Seite, unterschiedliche Anzahl je Antenne, abhängig von der Anzahl der unterstützen Bänder.
trennt Antennendraht von der nicht-leitenden Abspannung.
Nicht leitendes Seil
Als erhöhter Aufhängepunkt kommt die Hauswand, der Giebel, ein Mast, oder ein Baum in Frage.
Die Dipole werden grundsätzlich etwas länger gefertigt als für das tiefste Band nötig. Dadurch hat der Anwender die Möglichkeit, die Antenne an die lokalen Gegebenheiten (Höhe über Grund, Bodenleitfähigkeit usw.) anzupassen. Das heißt das es in vielen Fällen nötig sein wird, den Dipol für das niedrigste Frequenzband in der Länge zu kürzen.
Die meisten WiMo-Drahtantennen sind für verschiedene Leistungen erhältlich, hier ist der Balun und die Sperrkreise das begrenzenden Element.
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Egal wie er aufgebaut wird – der klassische Dipol stellt nach wie vor eine der beliebtesten Kurzwellen-Antennen dar. WiMo hat ein sehr großes Produktspektrum für jeden Anwendungsfall und Geldbeutel. Entdecken Sie jetzt unser Produktsortiment zum Thema Drahtantennen!
Durch Einfügen von Sperrkreisen in die Schenkel eines Dipols lassen sich weitere Resonanzen erzeugen. Sperrkreisantennen sind meist etwas kürzer als Fullsize-Dipole und bieten Multiband-Betrieb dort, wo die Platzverhältnisse andere, größere Antennen nicht zulassen.
Bei Sperrkreisantennen ist jedoch das Gewicht der Sperrkreise zu berücksichtigen: die je nach Bauart recht schweren Sperrkreise erhöhen meist die Zugkräfte beachtlich: die Antenne hängt durch. Der Verlust an mittlerer Höhe setzt den Abstrahlwinkel herauf und den Wirkungsgrad herunter.
Sperrkreisantennen sind allerdings keine Breitbandantennen: das SWR steigt schnell an, wenn man von der Resonanzfrequenz abweicht; ggf. ist also ein Antennentuner erforderlich.
Die Platzierung von Sperrkreisantennen ist kritischer als bei Einbandantennen. Die Antennen sollten – wie jeder Dipol – möglichst hoch und frei montiert werden, damit es nicht zu Verschiebungen der Resonanzfrequenz kommt. Gebäude und ähnliches sollten soweit wie möglich entfernt sein. Als Bezugshöhe bei der Fertigung der Kelemen-Antennen gehen wir von 10 m Antennenhöhe aus.
Wenn die Antennen aus Platzgründen nicht horizontal gespannt werden können ist die Inverted-V-Aufhängung eine gute Alternative: statt der typischen Richtwirkung eines Dipols erhalt man dann eine nahezu rundstrahlende Antenne und benötigt nur einen Mittelmast. Ein Winkel zwischen den Schenkeln von 90 bis 130° ist anzustreben; 75° sollte nicht unterschritten und die Enden der Dipolschenkel nicht bis ganz auf den Boden geführt, sondern mit etwas Schnur verlängert werden.