YOTA: Die Zukunft des Amateurfunks in jungen Händen!

Zusammengestellt und bearbeitet mit freundlicher Genehmigung durch das YOTA-Team!

Die Zukunft des Amateurfunks in jungen Händen

Haben Sie schon einmal über die Zukunft des Amateurfunks nachgedacht? Wird sich das Hobby mit der Zeit verändern und an moderne Technologien anpassen? Wird es das Hobby in 20 Jahren noch geben oder wird es veraltet sein? Wie viele aktive Funker werden in den nächsten Jahrzehnten noch auf Sendung sein? Wir sprechen über die Zukunft des Amateurfunks!

YOTA

Den Amateurfunk von morgen gestalten

YOTA - Youngsters On The Air ist eine hoch motivierte Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus aller Welt, die eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass auch in Zukunft jemand da ist, der ihren CQ-Ruf entgegennimmt. Diese sorgen dafür, dass es eine nächste Generation von Amateurfunk-Enthusiasten gibt, die weiterhin neuen Schwung in unser Hobby bringen. Die Zukunft des Amateurfunks ruht auf den Schultern von Youngsters On The Air. Ohne diese Unterstützung könnte der Amateurfunk in den nächsten Jahrzehnten aussterben.

Um das zu verhindern, werden Jugendliche bei Veranstaltungen wie dem jährlichen YOTA-Sommercamp zusammengebracht, wo sie sich über Amateurfunk-Themen austauschen können. Außerdem lernen sie, wie mehr Jugendliche für das Hobby begeistert werden können, damit die junge Amateurfunk-Gemeinde noch schneller wächst. Unter anderem mit Veranstaltungen wie dem „YOTA-Monat im Dezember“, an dem den ganzen Monat über spezielle Rufzeichen mit einem YOTA im Suffix von Jugendlichen aktiviert werden, wird das Bewusstsein für die Jugend im Amateurfunk geschärft. Dazu werden die jungen Wettbewerbs-Teilnehmenden und die Besitzer der erfolgreichsten Wettbewerbs-Stationen in Kontakt gebracht, um fortlaufend voneinander lernen zu können. Ja, es gibt mehr Jugendliche im Amateurfunk, als man vermuten würde - und sie sind die Zukunft!

Junge Funkamateure gestalten die Zukunft

YOTA ist glücklicherweise eine schnell wachsende Gruppe junger Funkamateure aus der IARU-Region 1. Das Ziel ist es, mehr junge Menschen für den Amateurfunk zu begeistern und diese Community stetig zu vergrößern. Jeden Sommer treffen sich etwa 80 Jugendliche in einem anderen Land der IARU-Region 1, um eine Woche lang Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Im Sommercamp lernen die Jugendlichen, wie sie in ihren eigenen Ländern Amateurfunk-Aktivitäten für diese Zielgruppe organisieren können. Präsentationen an Schulen und kleinere Camps sind dazu ideale Gelegenheiten. Im Laufe des Jahres organisiert YOTA eine Reihe subregionaler Camps (so zuletzt das Subregional Camp 2024 vom 2. bis 6. Oktober in Baunatal), für eine kleinere Anzahl Teilnehmende, auch für diejenigen, die noch keine Lizenz haben.

YOTA

Amateurfunk in den Händen der nächsten Generation

Wir leben in einer Welt, in der die Kommunikation auf eine Weise digitalisiert wird, mit der kaum Schritt gehalten werden kann. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, die Allgemeinheit von der Bedeutung des Hobbys Amateurfunk zu überzeugen. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen auf der ganzen Welt kann so diesem schönen Hobby die Zukunft gegeben werden, die es verdient!

Werde Teil der YOTA-Community auf Discord

Das YOTA-Team möchte alle Interessierten zu ihrem Discord-Server einladen, einem Ort, an dem die Jugendlichen auch außerhalb der Events in Kontakt bleiben können, Erfahrungen und Begeisterung für dieses Hobby teilen und vor allem online neue Amateurfunkfreunde finden können! Jeder, der sich für den Amateurfunk interessiert, kann dem YOTA-Server beitreten. Hilf auch du dabei, die Community größer und besser zu machen – vergesst nicht, eure Freunde einzuladen, sich ebenfalls anzuschließen!

Die Teilnehmenden berichten: YOTA-Sommercamp 2024, Tschechien, Prag

Die Jugendgruppe der IARU-1-Region veranstaltete im Jahr 2024 gemeinsam mit dem tschechischen Amateurfunkverband (Český Radioklub) das inzwischen 12. YOTA-Sommercamp. Rund 100 Teilnehmende im Alter von 15-25 Jahren, darunter Gastteams aus der Region 2 und 3, machten sich auf den Weg nach Tschechien, zum Camp in der Nähe von Prag.

Präsentationen und Vorträge zu fesselnden Themen

Während der Tage im Camp beschäftigten wir uns in mehreren Arbeitsgruppen mit zahlreichen Amateurfunk-bezogenen Projekten, lauschten interessanten Vorträgen und sammelten Erfahrungen im praktischen Funkbetrieb. So tauchten wir mit einer Präsentation von Pavel, OK7PM, in die technische Seite des Amateurfunks ein. Er erklärte uns die Grundlagen der Funktionsweise von Funkgeräten und nahm uns mit auf eine Reise in die Welt der Software Defined Radios (SDRs). Wir lernten die Unterschiede zwischen den SDRs und herkömmlichen Funkgeräten sowie ihre Vor- und Nachteile kennen. Mit einem weiteren Referat von Jiri,OK1RI, tauchten wir in die Welt der Antennen ein. Wir lernten faszinierende Themen wie Wellenausbreitung, Strahlungskeulen. Polarisation, Stehwellenverhältnis, Impedanzanpassung und die Bedeutung der Bodenverhältnisse kennen.

OK2WX weckte das Interesse an Dxpeditionen. Vavrusha befasste sich mit der Notfallkommunikation, den NVIS-Ausbreitungsbedingungen (Near Vertical Incidence Skywave) und den dazu sinnvollen Antennenoptionen. Dazu passte ein Vortrag von Dana, OK1ZR. Sie erzählte uns die Geschichte des Luftschiffes Italia, das in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts in den eisigen Weiten der Arktis abstürzte. Das dramatische Ereignis verdeutlichte die entscheidende Rolle der Funkkommunikation in Notsituationen. Trotz der schwierigen Bedingungen lösten die SOS-Rufe der Besatzung eine großangelegte Rettungsaktion aus, die letztendlich Leben rettete. Diese Erzählung war eine eindringliche Erinnerung an die Bedeutung der Funkkommunikation und die Beschäftigung mit dem Notfunk in unserem Hobby.

Praxisbezogene Workshops – Amateurfunk und mehr...

Selbstverständlich sollten die praktischen Projekte in den Workshops während des Camps nicht zu kurz kommen. Aus einem großen Angebot von mindestens 5 unterschiedlichen Themen konnten sich die Teilnehmenden ihre Workshops aussuchen. Die Themen reichten von Selbstbauprojekten, Ballonverfolgung mit WSPR (Weak Signal Propagatin Reporter), Knoten und Werkzeuge für Abspannseile, 3D-Druck, RC-Car-Bausätze und den Einstieg in die SMD-Technologie. Weiterhin war die Hälfte eines Tages der Montage und Inbetriebnahme eines Antennenbausatzes gewidmet. Als zweiten Bausatz haben wir einen kleinen CW/SSB-Empfänger für das 40-m-Band gebaut. Erfahrene Homebrewer löteten den Bausatz recht schnell zusammen. Für Anfänger gab es eine leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung. Nachdem der Bausatz fertig war, wurde er mit einem Frequenzzähler und einem Signalgenerator abgeglichen, um sicherzustellen, dass alles wie erwartet funktionierte.

Später stellten die Teilnehmer der Projektgruppen der jeweiligen Länder und Mitgliedsvereine, in Teampräsentationen ihre Arbeiten vor. Die Jugendarbeitsgruppe der IARU erläuterte ihre Arbeitsschwerpunkte. Es war faszinierend zu erfahren, wie unterschiedlich in den Ländern versucht wird, die Jugend für das Hobby Amateurfunk zu begeistern.

Freizeit und Kultur

An einem interkulturellen Abend haben wir viel über die Kultur aller teilnehmenden Länder gelernt. Von der Geschichte, Geografie und Kultur des Gastgeberlandes Tschechien bis zu den historischen Sehenswürdigkeiten und der traditionellen Küche erfuhren wir eine Fülle an Informationen über unser Gastgeberland. Am letzten Tag des Camps begannen wir mit einem gemeinsamen Frühstück und einem Treffen der Teamleiter. Anschließend machten wir uns gemeinsam auf den Weg in die pulsierende Innenstadt von Prag. Dazu teilten wir uns in drei unterschiedliche Gruppen auf, die sich jeweils nach ihrem gewählten Interessengebiet richteten. Das Angebot aus Literatur, Architektur und Astronomie brachte jede Gruppe an einen einzigartigen Ort, stellte aber sicher, dass jede Gruppe alle Highlights der Stadt besuchen konnte. Unser Mittagessen zum Mitnehmen genossen wir im Kampa Park im Herzen der Stadt, gleich neben der Karlsbrücke.

Das Resümee am letzten Tag

Zum Ende des letzten Tages versammelten sich alle in der Unterkunft des Camps, um ein letztes Mal gemeinsam zu Abend zu essen. Fast schon nostalgisch blickten wir auf die Tage im Camp zurück. Mit dem Ende war es Zeit für den letzten offiziellen Teil, die Abschlusszeremonie. Alle Teilnehmer erhielten ihre Zertifikate, die Gewinner des ARDF-Workshops und des Off-Air-Wettbewerbs (simulierter Funkbetrieb) wurden bekannt gegeben und erhielten ihre Preise. Obwohl die Teilnehmenden wirklich die Hauptrolle des diesjährigen Camps innehatten, wollen wir nicht diejenigen vergessen, die alles erst möglich gemacht haben. Wir möchten uns bei den Organisatoren und den Sponsoren für die großartige Vorbereitung und Arbeit bedanken.

YOTA

Quellennachweis:

© Text und Fotos:

ham-yota.com

November 2024, Alfred Klüß, DF2BC

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