Kundenbericht zur vollduplexfähigen DX-Patrol Groundstation

Frank, DL5AAR, hat an seiner Schule die DX-Patrol Groundstation getestet. Hier ist sein Bericht dazu!

Anfang dieses Schuljahres habe ich an meiner Schule, der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Friedland, eine Amateurfunkschulstation eingerichtet und einen entsprechenden Wahlpflichtkurs angeboten.

Durch Funkaktivitäten auf UKW und KW gewannen die Schüler erste Einblicke in unser tolles, vielseitiges Hobby. Die Möglichkeit auch einmal über einen Satelliten zu funken, weckte großes Interesse. Der Wunsch nach einem Schulfunkkontakt mit der Neumayer Station 3 in der Antarktis wurde schnell geäußert. Für die ersten Gehversuche auf dem Satelliten nahm ich meine portable QO-100-Anlage mit 80er Offsetsspiegel, DX-Patrol Groundstation Version 1 und FT-817 mit in die Schule. Die Begeisterung war groß, also sollte schuleigenes Equipment her.

Eine 60er, 80er und 100er Satellitenantenne gab es günstig über Kleinanzeigen. Drei Größen nahmen wir zum Testen und Vergleichen. Das umgebaute LNB hat Mathias DO6EP gespendet. Patric DC8PAT stellte uns seine neuste Version des Ice Cone Feed 2.1 zur Verfügung. Ansonsten funkten wir weiterhin mit meiner Groundstation und FT-817.

Der Funkbetrieb über den QO-100 bietet viele Möglichkeiten zum Experimentieren und Selbstbauen. Hier lässt sich den Schülern gut der experimentelle Charakter unseres Hobbys näherbringen. Ich habe mich mit den Schülern auf die Experimente auf der Antennenseite beschränkt und z.B. die Gehäuse verschiedener Helixantennen mit dem schuleigenen 3D-Drucker gedruckt.

Warum nun die DX-Patrol Groundstation?

Für eine Clubstation ist es meiner Meinung nach wichtig, dass alle Nutzer nach einer kurzen Einweisung die Geräte sicher bedienen können. Dies gilt besonders für eine Schulstation. Lösungen mit Adalm Pluto und SDR-Konsole oder vielen Einzelkomponenten hielt ich persönlich hier für ungeeignet bzw. schienen mir zu kompliziert und so wurde bei der Recherche nach einer „Eingerätelösung“ die bereits bekannte Groundstation von DX-Patrol favorisiert. Auch für mich privat bot sich diese kompakte Lösung für die Nutzung unterwegs im Wohnmobil an.

Für die erste Version der Groundstation benötigten wir ein 70cm Funkgerät für Up und Down. Sie ist nicht vollduplex fähig, d.h. man kann seine Aussendungen nicht unmittelbar zurück hören. Dies führte im Netz zu Diskussionen, da die Groundstation somit nicht den Richtlinien der AMSAT entsprach. Ich habe dieses „Problem“ mittels Websdr auf dem Handy oder Notebook bzw. SDR-Stick am zweiten LNB-Ausgang gelöst.

Der Schulkontakt in die Antarktis rückte näher, die „neue“ Groundstation machte uns neugierig

Inzwischen war ein Termin für den Funkkontakt in die Antarktis seitens der AMSAT bestätigt. Nun kam die Idee auf, im Rahmen dieser geplanten Verbindung, einmal die „neue“, vollduplexfähige Groundstation mit den erweiterten Features zu testen und mit der ersten Version zu vergleichen. An dieser Stelle ein großer Dank an die WiMo Antennen und Elektronik GmbH, die uns die aktuelle Version der Groundstation dafür zur Verfügung stellte.

DP0GVN für DL0CFG bitte kommen

Der große Tag war da. Viele Stunden der Vorbereitung haben sich gelohnt. Neben der Hauptstation mit 100er Offsetspiegel, 10m Ecoflex10 Koaxkabel und Vollduplex-Groundstation an einem IC-7100 und Funcube Dongle, war auch als Backup ein 80er Spiegel mit Groundstation Version 1 mit FT-817 und jeweils 3,5 Windungen Helix in Bereitschaft.

Diese wurde nicht benötigt, unsere Verbindung in die Antarktis klappte einwandfrei und die Schüler bekamen ihre zahlreichen Fragen alle beantwortet. Eine besondere Überraschung hatte Charly DK3ZL, als Koordinator für die Schulkontakte bei der AMSAT-DL, noch für uns parat, als sich plötzlich noch die Polarstern (DP0POL/mm) meldete und uns ihre Grüße übermittelte.



Groundstation Version 1 vs. Groundstation Version 2

Im Folgenden möchte ich nun auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Varianten eingehen. Die Version 1 kommt in alufarbenem Gehäuse und blau-grünen Blenden und monochromem Display daher. Die Version 2 macht optisch, mit komplett schwarzem Gehäuse und farbigen Display einen edleren Eindruck. Die Gehäusegröße ist mit nur 33 × 22 × 18 cm bei beiden identisch. Beide Geräte lassen sich intuitiv bedienen. Bei der ersten Version kann nichts eingestellt werden, im monochromen Display können nur die verschiedenen Statusmeldungen per Knopfdruck abgerufen werden. Die Ausgangsleistung von 10 Watt ist bei beiden Geräten nur über die Eingangsleistung zu regeln. 500mW reichten da bei uns am 100er Spiegel und 10m Ecoflex10 vollkommen aus um ein super Signal von S9 zu erzeugen. Maximale Eingangsleistung liegt bei beiden Geräten bei 5W, die sollten aber nicht ausgeschöpft werden. Bei unseren Versuchen kam es dabei zu leichten Übersteuerungen.

Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlussmöglichkeiten. Bei Version 1 sind alle Anschlüsse, bis auf PTT (Chinch), ZF und Referenz out (F-Buchsen), mit SMA-Buchsen versehen und mit den beiliegenden Kabeln auf die N-Buchsen/-Stecker von Antenne und Funkgerät zu adaptieren. Version 2 hat am Endstufenausgang gleich eine N-Buchse verbaut. Neu bei der Version 2 ist ein weiterer RX-Ausgang mit SMA-Buchse, über den das Vollduplex realisiert werden kann. Bei der neuen Variante werden keine weiteren Adapter mitgeliefert. Das Stromkabel, GPS-Antenne, vier F-Stecker und ein DX-Patrol-LNB liegen bei.

Die neue Groundstation bietet, abgesehen vom Vollduplex, zusätzliche Einstellmöglichkeiten, die die Einsatzmöglichkeiten erweitern. Es können verschiedene Frequenzbereiche zum Senden und Empfangen genutzt werden. RX und TX können in zwei der folgenden Bereiche eingestellt werden: 28Mhz, 50Mhz, 70Mhz, 144Mhz, 432Mhz und 1295Mhz. Bei Simplexbetrieb werden RX- und TX- Frequenzbereich einfach gleich eingestellt und es wird die TX/RX-Buchse mit einem Funkgerät verbunden. Für Vollduplex wird die RX/TX-Buchse nur sendeseitig verwendet, während die RX-Buchse auf einem beliebigen anderen Frequenzband (nicht dem TX-Bereich) mit einem entsprechenden Empfänger versehen wird (z.B. Funkgerät oder SDR-Stick). Ich habe beides probiert.

Achtung: Es darf keinesfalls in die RX-Buchse gesendet werden, um die Groundstation nicht zu zerstören!!!

Bei Frequenzwechsel mit zwei TRX müssen immer beide Frequenzen gleich verstellt werden. Beim Senden (bei beiden Groundstations) fällt auf, dass die Abfallzeit der HF-Vox gefühlt etwas kürzer sein könnte.

Während bei der ersten Version nur der Taster für die Statusanzeigen und der Einschalter als Bedienelemente vorhanden sind, wird bei der Version 2 der Taster durch einen Drehdruckschalter mit intuitiver Einknopf-Menüführung ersetzt. Durch Drehbewegungen werden die Menüpunkte angewählt, durch Druck freigegeben, durch Drehen verändert und durch erneutes Drücken auf den Knopf bestätigt.

Die Variante 2 verfügt über ein gut lesbares Farbdisplay. Bei schlechtem SWR (< 3) der Sendeantenne schalten die Geräte ab und es wird gewarnt. Neben der Temperatur im Gerät, werden Uhrzeit, Locator, Koordinaten, aktuelle Ausgangsleistung, SWR und Anzahl der empfangenen Satelliten angezeigt. Neu bei Variante zwei ist die Möglichkeit, ein FW-Update per WLAN zu realisieren.

Fazit:

Alles in allem hat mich das Konzept der aktuellen Groundstation voll überzeugt. Vorteilhaft sind die wenigen notwendigen Einstellungen, wenn auch eine manuelle Leistungseinstellung sicher interessant wäre. Auch die vox-delay könnte wie gesagt gefühlt etwas kürzer sein, lässt sich vielleicht intern einstellen.

Es hat großen Spaß gemacht, mit der aktuellen Groundstation zu arbeiten und unmittelbar beide Versionen zu vergleichen. Die aktuelle Version ist eine gute Weiterentwicklung zur Version 1 und wir werden diese für die Schulstation anschaffen, wenn wir das finanziert bekommen.

Vy 73 Frank, dl5aar

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