Die faszinierende Evolution der Koaxialkabel

Von Draht zu Koax: Die Entwicklung der Hochfrequenz-Speiseleitungen

Als die Funktechnik um die vorletzte Jahrhundertwende noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen steckte, waren die unsymmetrische Eindrahtleitung und die symmetrische Zweidrahtleitung die gängige Methode „Hochfrequenz zu transportieren“. Als angepasste bzw. abgestimmte Speiseleitungen haben sie sich recht lange, sowohl im kommerziellen Bereich als auch im Amateurfunk gehalten. Obwohl bereits im Jahre 1884 von W. Siemens ein koaxiales Kabel für niederfrequente Anwendungen vorgeschlagen und patentiert wurde, war es bis zu dem, was wir heute unter einem Koaxialkabel verstehen, noch ein weiter Weg. Es brauchte noch fast ein halbes Jahrhundert und zahlreiche Erfinder und Patente, bis die Entwicklung des Koaxialkabels und der 50-Ohm-Technik so weit war. Im Amateurfunk begann der Einsatz koaxialer Speiseleitungen erst ab den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Lediglich zur symmetrischen Speisung von Mehrband-Dipolen werden auch heute noch vorteilhaft abgestimmte Zweidrahtleitungen eingesetzt.

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Hightech in Kupfer und Kunststoff

Ein Koaxialkabel ist axial betrachtet symmetrisch aufgebaut, gegen Erde gesehen stellt es jedoch eine unsymmetrische Speiseleitung dar. Der Außenleiter besteht zumeist aus einem dichten Kupfergeflecht, hochwertige Kabel sind doppelt abgeschirmt und besitzen eine dünne darunterliegende Kupferfolie. Der Innenleiter ist bei flexibleren Koaxialkabeln als Kupferlitze ausgeführt. Koaxialkabel mit größerem Außendurchmesser haben eine Seele aus einem oder mehreren massiven Kupfervolldrähten. Das Isoliermaterial zwischen Innen- und Außenleiter – das Dielektrikum - besteht vorzugsweise aus verlustarmem Polyethylen (PE), entweder als Vollmaterial, aufgeschäumt oder in Stegbauweise mit überwiegendem Luftdielektrikum. Den Außenschutz des Kabels bildet ein Kunststoffmantel aus Polyvinylchlorid (PVC), der für eine gute UV-Beständigkeit schwarz eingefärbt ist.

Wie Mechanik die elektrischen Eigenschaften formt

Die technischen Daten von Koaxialkabeln werden durch ihre mechanischen Eigenschaften wie den Durchmesser von Innen- und Außenleiter, den Abstand der selbigen zueinander und die Beschaffenheit des Isoliermaterials (des Dielektrikums) zwischen Innen- und Außenleiter bestimmt. Diese Faktoren legen im Wesentlichen die elektrischen Kenndaten des Kabels fest: die Impedanz, auch als Wellenwiderstand bezeichnet, die frequenzabhängige Dämpfung sowie die Spannungs- und Leistungsfestigkeit. Koaxialkabel haben einen fest definierten Wellenwiderstand, der unabhängig von der Frequenz ist und bei den üblichen Kabeltypen 50 Ohm beträgt. Der Wellenwiderstand wird durch das Verhältnis vom Innendurchmesser des Außenleiters zum Außendurchmesser des Innenleiters bestimmt, also durch Größe und Abstand der sich gegenüberstehenden Leiterflächen.

Ein wenig Leitungstheorie

Koaxialkabel sind normalerweise für den Einsatz als Wanderwellenleitung vorgesehen, das bedeutet, dass Strom- und Spannungsverlauf entlang der gesamten Leitungsstrecke gleich sind, sich also keine Minima oder Maxima ausbilden. Das setzt aber voraus, dass das Koaxialkabel an beiden Enden mit seiner Impedanz von 50 Ohm abgeschlossen ist. Der Sender hat einen 50-Ohm-Ausgang, und die Antenne bzw. deren Anpassung erfüllt diese Bedingung im Resonanzfall auch. Nur der beidseitige Abschluss des Kabels mit 50 Ohm gewährleistet eine optimale Leistungsübertragung, in diesem Fall spricht man von Leistungsanpassung. Dann beträgt das Stehwellenverhältnis SWV = 1,0.

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Die Leitungsdämpfung macht den Unterschied

Leider ist die Tatsache, dass jede HF-Leitung eine mehr oder weniger große Dämpfung besitzt, unvermeidlich. Die Dämpfung eines voll isolierten Koaxialkabels ist minimal bei einem Durchmesser-Verhältnis von 3,6. Dies ist der theoretisch optimale Wert. In der Praxis ergeben sich geringfügige Abweichungen. So haben altbekannte Kabel wie das RG58 oder das RG213 Durchmesser-Verhältnisse von etwa 3,28. Das Optimum ist nicht stark ausgeprägt, sondern breiter gestreut.

Von ebenso großem Einfluss ist die Beschaffenheit des dazwischen liegenden Dielektrikums, dessen Eigenschaften durch die Dielektrizitätskonstante gekennzeichnet werden. Neben Kabeln mit Volldielektrikum gibt es solche mit einem Dielektrikum aus geschäumten Isoliermaterial oder einer überwiegenden Luftisolation. Letztere Kabel sind verlustärmer als solche mit einer Vollisolation. Sie bieten eine geringere Dämpfung, sind aber leider auch mechanisch empfindlicher.

Die Dämpfung eines Kabels wird in dB pro 100 Meter für bestimmte Frequenzen angegeben. Den dB-Wert der zur Arbeitsfrequenz nächstgelegenen angegebenen Frequenz durch 100 geteilt und mit der individuellen Kabellänge in Metern multipliziert, ergibt den ungefähren Dämpfungswert des eingesetzten Kabels.

Dickere Koaxialkabel haben eine geringere Dämpfung als dünnere Kabel, sind somit also besser für höhere Frequenzen und höhere Leistungen geeignet. „Last but not least“ haben Koaxialkabel mit zunehmendem Durchmesser, durch das dickere Dielektrikum eine höhere Spannungsfestigkeit und sind damit für die Übertragung größerer Leistungen besser geeignet.

Die Kabeldämpfung vermindert nicht nur die zur Antenne vorlaufende Leistung, sondern bedämpft ebenfalls den Rücklauf. Durch einen Austausch gegen ein höherwertiges Koaxialkabel mit geringerer Dämpfung wird das Stehwellenverhältnis nicht etwa besser, sondern nimmt einen etwas höheren Wert an.

Warum Tuner und Vorverstärker direkt zur Antenne gehören

Antennentuner sollten möglichst am Speisepunkt der Antennen platziert werden. Steht der Tuner unten an der Station, verursacht das hohe Stehwellenverhältnis zur ohnehin schon vorhandenen Kabeldämpfung zusätzliche Verluste auf der Leitung. Empfangsvorverstärker sind oben, möglichst direkt an der Antenne zu installieren. Dort bekommen sie ohne die Kabeldämpfung einen stärkeren Signalpegel, der höher über dem Rauschpegel liegt!

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So finden Sie das perfekte Kabel

Welches Koaxialkabel ist das richtige? Diese Frage lässt sich nicht so ohne Weiteres beantworten. Es gibt nämlich erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Kabeltypen. Welches Kabel das richtige, nämlich das sinnvoll eingesetzte Kabel ist, hängt wesentlich vom jeweiligen Verwendungszweck, der Länge, der Sendeleistung und der Frequenz ab. Bevor man sich für den Kauf eines bestimmten Koaxialkabels entscheidet, sollte man systematisch die an das Kabel gestellten Anforderungen durchchecken.

Diese Anforderungen können individuell sehr unterschiedlich sein, weil sie von der Konfiguration der Funkanlage abhängig sind. Wenn für gerade einmal fünf Meter bis zur Antenne ein Koaxialkabel vom Typ RG58CU ausreichend erscheint, kann anderenfalls bei größeren Kabellängen, höheren Frequenzen und Leistungen ein Wechsel zu einem höherwertigen Kabel dringend erforderlich sein. Doch beim Kabelkauf ist Vorsicht geboten, denn neben den Originalausführungen mit aufgedruckter Typenbezeichnung gibt es auch ähnlich aussehende „No-Name“-Fabrikate mit geringerer Qualität auf dem Markt. Folgende Kriterien sollte man zuvor unbedingt berücksichtigen:

  • Handelt es sich um das Originalkabel mit aufgedruckter Typen und Herstellerbezeichnung? Kabel ohne Aufdruck haben abweichende elektrische Eigenschaften und von der Norm abweichende Außendurchmesser.
  • Wird das Kabel im Kurzwellen-, VHF- oder UHF-Bereich eingesetzt? Bei großen Kabellängen und/oder höheren Sendeleistungen höherwertiges Koaxialkabel mit niedrigen Dämpfungswerten wählen.
  • Benötige ich ein möglichst flexibles Kabel mit einem Innenleiter aus Litze oder genügt ein Kabel mit massivem Innenleiter? Am Rotor muss das Kabel durch die mechanische Beanspruchung der Drehbewegung besonders flexibel sein!
  • Ist das äußere Abschirmgeflecht ausreichend dicht bzw. doppelt abgeschirmt, mit einer zusätzlichen, darunter liegenden Aluminiumfolie ausgeführt?
  • Kabel mit massivem Innenleiter haben zwar eine geringere Dämpfung, sind aber biege-steif und daher vorwiegend nur für eine feste Verlegung geeignet.
  • Für die Speisung von Drahtantennen mit frei hängenden Speiseleitungen kommen nur flexible Kabel mit Innenleiter aus Litze in Betracht. Bei frei zum Speisepunkt hängenden Kabeln spielt auch das Gewicht eine Rolle. Schwere Kabel vergrößern den Durchhang der Drahtantenne.
  • Welche Steckerausführungen und Steckernormen sind für das gewählte Kabel verfügbar?

Von der heißen Straße bis zum Outdoor-Abenteuer

Koaxkabel im Fahrzeug müssen resistent gegen Hitze sein (Stichwort Heatex), fest verlegt werden und an beweglichen Übergangsstellen, wie am Kofferraumdeckel, wiederum ausreichend flexibel sein. Eine doppelte Abschirmung wird der EMV-Problematik gereicht und verhindert sowohl Störungen der als auch durch die Bordelektronik (siehe auch WiMo-Blog „Amateurfunk im Auto“).

Airborne 10

Die Anforderungen an ein Kabel zur festen Verlegung und die Ansprüche im portablen Funkbetrieb können nicht unterschiedlicher sein. Genügt im ersten Fall ein biegesteifes Kabel mit massivem Innenleiter, braucht es im portablen Funkbetrieb wie Fieldday, SOTA, POTA ein Kabel, das UV-fest, tritt-fest und flexibel ist, da es mehrfach auf- und abgewickelt wird. Zur besseren Sichtbarkeit im Gelände sollte man eine möglichst helle Farbe auswählen. Bei fest verlegten Kabeln kann es sinnvoll sein, die Farbe zur Tarnung an die Umgebung anzupassen. Hitze- und salzwasserresistente Kabel sind insbesondere für die Verwendung in Küstennähe und in der Schifffahrt prädestiniert. Zuletzt sollte man das unterschiedliche Gewicht der diversen Kabel nicht vergessen! Unter den Aspekten „Portabelfunk, Fluggepäck und Durchhang von Drahtantennen“ ist hier das besonders leichte „Airborn“ mit Aluminiummantel, aber starrem Innenleiter, hervorzuheben.

Oftmals nicht mehr zeitgemäß...

RG58 und RG213 sind vermutlich die meistverkauften Koaxialkabel und somit jedem Funkamateur ein Begriff. Sie sind allerdings nur bei kürzeren Kabellängen, kleineren Leistungen und niedrigen Frequenzen im unteren Kurzwellenbereich vertretbar. Das ein- oder andere No-Name-Produkt unter den einfachen Koaxialkabeln leidet oftmals unter einer unzureichenden Schirmdämpfung, womit sie sich aus der Umgebung im Nahbereich alle möglichen Störungen einfängt. Ebenso ist das die Ursache für eine unerwünschte Abstrahlung des Kabels auf der Frequenz des Nutzsignals. Wennschon, sollte man nicht das einfache RG58 oder RG213 verwenden, sondern die besser abgeschirmten Typen RG58CU oder RG213U in der MIL-Norm einsetzen.

Allein dieser Schritt macht sich bereits bei größeren Leitungslängen im Kurzwellenbereich mit einer reduzierten Dämpfung bezahlt. Es gibt jedoch weitaus bessere Alternativen - lesen Sie bitte weiter!

RG58

Was ist die Military Norm MIL C17F?

Ursprünglich war die Military Norm ausschließlich für den militärischen Bereich vorgesehen. Inzwischen gilt diese Norm international auf dem gesamten Gebiet der HF-Technik seit langem als Qualitätsstandard. Mit der MIL-Norm gestempelte Koaxialkabel garantieren die Einhaltung der geforderten Eigenschaften und Werte, wie zum Beispiel Abschirmdichte, Alterungsbeständigkeit und Passgenauigkeit für die genormten Steckverbinder. So werden auch das althergebrachte RG213 U und das RG58 in der MIL-Norm C17F gefertigt und können in dieser Qualität noch immer als gängige Koaxialkabel für Anwendungen im (unteren) Kurzwellenbereich bezeichnet werden. Ein sehr dichteres Abschirmgeflecht sorgt für ein verbessertes Schirmungsmaß von circa 60 dB. Ein gutes RG213 U muss eine Kupferzahl von 80 besitzen, das heißt, dass in einem Kilometer Kabel mindestens 80 kg Kupfer verarbeitet werden müssen. Allerdings sind auch RG-213-Kabel auf dem Markt unterwegs, die nicht diese Bezeichnung tragen. Diese Ausführungen sind meistens mit nur 60 kg deutlich leichter als das Original und haben einen von 10,3 mm abweichenden Durchmesser, sodass die Montage von Normsteckern problematisch ist.

Innenleiter (Seele)

Der zentrisch angeordnete Innenleiter aus Kupfervolldraht oder Litze kann je nach Kabel unterschiedliche Querschnitte haben.

Dielektrikum

Isolierschicht aus Kunststoff (Polyethylen), hält den Innenleiter zentrisch auf Abstand zur Abschirmung, ist hauptsächlich für die Impedanz und den Dämpfungswert des Kabels verantwortlich.

Schirmung

Elektrisch leitendes Kupfergeflecht zum Schutz des Innenleiters vor elektromagnetischen Einflüssen.

Kabelmantel

Äußerer Schutz des Kabels gegen Feuchtigkeit, mechanische Beschädigung und UV-Strahlung.

Impedanz (Wellenwiderstand)

Geometrische Addition vom ohmschen Widerstand und Blindwiderstand. Koaxialkabel für Anwendungen in der Hochfrequenztechnik haben eine Impedanz von 50 Ohm. In der Audio- und Fernseh-/Videotechnik werden solche mit einer Impedanz von 75 Ohm eingesetzt.

Dämpfung

Die Minderung des Signalpegels während der Durchleitung im Kabel. Dieser Wert ist frequenzabhängig und wird meistens in dB pro 100 m angegeben.

Schirmungsmaß

Dieser Wert kennzeichnet die Abschirmungsfähigkeit des Kabels sowohl nach innen als auch nach außen und wird in dB angegeben.

Wanderwellenleitung

Primär der bestimmungsgemäße Betrieb eines 50-Ohm-Kabels, an dem beide Enden mit einer Impedanz von 50 Ohm (Signalquelle und Last) abgeschlossen sind. Dieser Fall nennt sich Leistungsanpassung. Das Stehwellenverhältnis beträgt 1,0. Auf der Leitung gibt es keine Welligkeit, Strom und Spannung haben überall den gleichen Betrag.

Abgestimmte Speiseleitung

Sie ist das Gegenteil zur Wanderwellenleitung, in der Regel eine offene symmetrische Zweidrahtleitung (Hühnerleiter) welche zusammen mit dem daran angeschlossenen, symmetrischen Dipol über einen ebenfalls symmetrischen Antennenkoppler auf Resonanz abgestimmt wird. Hier bilden Strahler und Speiseleitung ein resonantes Gesamtsystem, wobei die Zweidrahtleitung bei völliger Symmetrie nicht strahlender Bestandteil der Antenne ist. Die HF-Ströme auf den beiden Leitern sind gegenphasig, womit sich deren Felder weitgehend aufheben.

Mantelwellen und Mantelwellensperre

Wenn eine symmetrische Antenne am Speisepunkt ohne ein Symmetrieglied (1:1-Balun unsym./symm.) mit einem unsymmetrischen Koaxialkabel gespeist wird, kann es je nach Länge der Speiseleitung Probleme mit Mantelwellen geben. In diesen Fällen wird das Koaxialkabel, mit seinem Abschirmmantel ein Teil der Antenne, infolge die Masse der Station HF führt. Abhilfe schafft evtl. eine ideale, elektrische Kabellänge von ʎ/2 (oder Vielfachen davon) x Verkürzungsfaktor von 0,66. Diese Kabellänge transformiert zumindest die Verhältnisse vom Speisepunkt der Antenne im Verhältnis 1:1 an das untere Ende des Kabels. Üblich ist das Einfügen einer Mantelwellensperre (auch Mantelwellendrossel), vorzugsweise oben vor dem Speisepunkt. Sie bekämpft jedoch vorerst auch nur die Symptome des Problems, aber nicht die eigentliche Ursache (siehe 1. Satz dieses Abschnitts). Der Leistungsanteil, der in den Mantelwellen „steckt“, wird in der Mantelwellensperre in Wärme umgesetzt. Im Extremfall kann sie sich stark erwärmen. Wenn ein Koaxialkabel auf dem Weg zum Speisepunkt der Antenne unter der Erde verlegt wird, ist die äußere Bedämpfung der Abschirmung gewollt und durchaus hilfreich.

Mantelwellensperre

Aktuell hochwertige Kabel im Vergleich

Aircell 7

Aircell 7

Das Aircell 7 ist ein Koaxialkabel für den Frequenzbereich von bis zu 3 GHz. Im Verhältnis zum Durchmesser machen die niedrige Dämpfung und die hohe Flexibilität den Einsatz dieses Kabels für zahlreiche Anwendungen in der Funktechnik interessant, so zum Beispiel für längere Antennenzuleitungen im Kurzwellen- und insbesondere im VHF- und UHF-Bereich. Die geringe Dämpfung wird durch ein äußerst verlustarmes PE-Compound-Dielektrikum erreicht. Das ist ein aufgeschäumtes Material mit geringer Dichte und hohem Luftanteil von über 50 %. Der Innenleiter von Aircell 7 ist eine Kupferlitze und verleiht dem Kabel eine besonders hohe Flexibilität. Der Außenleiter besteht aus einer überlappenden Kupferfolie mit einem darüber liegenden Abschirmgeflecht. Damit erreicht das Schirmungsmaß einen Wert von nahezu 100 %. Die Kupferfolie ist auf ihrer Innenseite PE-beschichtet und damit gegen ein Zerreißen bei eventuell zu kleinen Biegeradien geschützt. Die Außenisolierung des Kabels ist aus UV-stabilisiertem PVC gefertigt und hat dadurch eine hohe Alterungsbeständigkeit.

Aircom Plus

Aircom Plus

Aircom Plus ist ein Koaxialkabel mit guten elektrischen und mechanischen Eigenschaften. Die für ein Kabel dieser Dimension niedrigen Dämpfungswerte machen den Einsatz speziell im VHF-, UHF- und SHF-Bereich empfehlenswert. Aircom Plus besitzt einen elastischen PVC-Isoliermantel und ähnelt im Aussehen und Durchmesser dem bekannten RG-213. Der Außenleiter von Aircom Plus besteht aus einer Kupferfolie mit einem darüber liegenden Abschirmgeflecht. Die Kupferfolie ist auf der Innenseite Kunststoff-beschichtet und hierdurch gegen ein Zerreißen beim Biegen des Kabels mit zu kleinen Biegeradien geschützt. Das darüber liegende Abschirmgeflecht weist einen Bedeckungsgrad von 75 % auf und trägt hierdurch wesentlich zur mechanischen Stabilität des Kabels bei. Die Zentrierung des Innenleiters erfolgt durch die Verwendung eines durchgehenden unverrückbaren Kunststoffes, das den Innenleiter dauerhaft gegen Korrosion schützt. Eine Verschiebung des Innenleiters, hervorgerufen durch Biegen und Strecken, ist bei Aircom Plus deshalb nicht möglich. Fertig konfektionierte Kabel können beliebig gebogen werden, ohne dass der Innenstift eines N-Steckers aus dem Steckergehäuse gepresst wird. Eine Verwendung von Aircom Plus in drehbaren Antennensystemen ist deshalb bei ausreichend dimensionierten Schleifenradien empfehlenswert. Aicom Plus ist also Rotor-tauglich!

Ecoflex 10

Ecoflex 10

Ecoflex ist ein flexibles und dennoch sehr dämpfungsarmes Koaxialkabel für den Frequenzbereich von DC bis 4 GHz. Modernste Produktionsverfahren und die Anwendung eines verlustarmen PE-LLC-Dielektrikums gewährleisten sehr niedrige Dämpfungswerte. Die hohe Flexibilität von Ecoflex 10 wird durch einen Litzen-Innenleiter ermöglicht. Ein EMV-gerechtes Schirmmaß von >85 dB/3 GHz wird durch eine doppelte Abschirmung mit überlappender Kupferfolie und darüber liegendem Kupfergeflecht erreicht. Die Folie ist PE-stabilisiert und gegen Risse bei zu kleinen Biegeradien geschützt. Dies Koaxialkabel eignet sich für Anwendungen in der Hochfrequenztechnik, es ist verlustarm, flexibel, störstrahlungssicher und bis hinauf in den Mikrowellenbereich einsetzbar.

Ecoflex 15

Ecoflex 15

Das Ecoflex 15 ist ein neuartiges Koaxialkabel für den Frequenzbereich von DC bis 6 GHz. Der spezielle Aufbau dieses Kabels kombiniert die exzellenten Dämpfungswerte von biege-steifen 1/2-Zoll-Kabeln mit massivem Innenleiter mit der bekannt guten Flexibilität von RG-Koaxiakabeln mit einem Litzen-Innenleiter. Das Ergebnis ist ein hochflexibles und sehr dämpfungsarmes Kabel für anspruchsvolle Anwendungen der Telekommunikations- und Nachrichtentechnik. Eine EMV-gerechte Schirmdämpfung von >90 dB/1 GHz wird durch eine doppelte Schirmung mit überlappender Kupferfolie erreicht. Wie auch beim Ecoflex 10 ist die Folie PE-beschichtet gegen Risse geschützt. Für Ecoflex 15 wurde ein hochwertiger lötfreier N-Stecker entwickelt, der schnell und einfach ohne den Einsatz von Spezialwerkzeugen zu montieren ist.

Hyperflex Koaxialkabel

Hyperflex Koaxialkabel

"Das Hyperflex-5 ist ein Koaxialkabel mit 5,4 mm Außendurchmesser. Das Dielektrikum ist geschäumt, dadurch wird eine im Verhältnis zum Durchmesser sehr geringe Dämpfung erreicht. Der Innenleiter ist als Litze aufgebaut und besteht aus 19 sehr feinen Einzeldrähten. Dadurch ist das Hyperflex Kabel sehr flexibel, gut geeignet für Situationen, wo das Kabel öfter bewegt wird. Typische Anwendungen sind kurze Verbindungskabel in der Messtechnik, VHF Funk (Amateurfunk, Betriebsfunk), LTE und GSM bei kurzen Kabellängen, Wifi bei 2.4 GHz. Die Dämpfung beträgt bei 144 MHz: 9.4 dB/100 m. Dieses Kabel gibt zusätzlich noch in den Ausführungen 10 und 13 mm.

Pota-Flex Koaxialkabel

Pota-Flex Koaxialkabel

Das leichte und flexible Pota-Flex 6 Koaxialkabel hat einen Außendurchmesser von 5,9 mm, den Innenleiter bilden 19 einzelne Kupferdrähte. Die Abschirmung besteht aus 3 Schichten: 2 x Geflecht aus Kupferdraht mit jeweils 120 Drähten, darunter Kupferfolie mit einer PE-Schicht, die das Dielektrikum umgibt. Dadurch wird nicht nur eine ideale HF-Abschirmung erreicht, sondern das Kabel auch vor mechanischer Beschädigung geschützt. Das Dielektrikum ist geschäumt, dadurch wird eine im Verhältnis zum Durchmesser sehr geringe Dämpfung erreicht. Es wurde speziell für Outdoor-Anwendungen wie POTA (Parks on the Air) entwickelt, wo extrem robuste und im Gelände gut sichtbare Kabel gefragt sind. Die gelbe Ummantelung des Kabels ist gut sichtbar und bietet somit an belebten Plätzen einen zusätzlichen Schutz vor Stolpergefahr und unbeabsichtigtem "Hängenbleiben". Dieses Kabel gibt es noch in einer 7-mm-Variante.

Der richtige Stecker für eine perfekte Verbindung

Selbstverständlich kann man sich zum gewählten Kabel die apassenden Steckverbinder hier und da zusammensuchen. Qualitativ hochwertige Koaxialkabel in den Originalausführungen mit aufgedruckter Typen- und Herstellerbezeichnungen kauft man jedoch am besten bei darauf spezialisierten Firmen oder dem Amateurfunk-Fachhändler seines Vertrauens, die neben allen gängigen und weniger bekannten Kabeltypen auch gleich die passenden Steckverbinder aus einer Hand liefern. Falsche oder nicht passende Steckverbinder machen schnell die guten Eigenschaften eines hochwertigen Kabels zunichte. Stecker und Kabel müssen zusammenpassen. Jeder angelötete Stecker muss mechanisch und elektrisch perfekt sitzen.

Außer gegen mechanische Einwirkungen, wie zum Beispiel scharfe Knicke, reagieren Koaxialkabel äußerst empfindlich auf eindringende Feuchtigkeit. Einmal in das Kabel eingedrungene Feuchtigkeit lässt sich nicht mehr beseitigen. Durch den Kapillareffekt des Geflechts zieht die Feuchtigkeit mit der Zeit durch das ganze Kabel und macht es völlig unbrauchbar. Und wo nimmt dies seinen Anfang? Klar, am Stecker! Der Einsatz der für die jeweiligen Kabeltypen vorgesehenen Originalstecker gewährleistet in dieser Hinsicht einen optimalen, witterungsgeschützten Kabelanschluss. Für alle bei WiMo geführten Koaxialkabel gibt es jeweils auch die original, passenden Steckverbinder!

Maßgeschneiderte Koaxialkabel

Sie können bei WiMo auch mit Steckverbindungen fertig konfektionierte Koaxialkabel bestellen. Das sind hochwertige Kabel unterschiedlicher Typen und Durchmesser, mit den jeweils gängigen Steckerkombinationen und in den häufig nachgefragten Längen zur Verbindung des Equipments innerhalb der Funkstation. Selbstverständlich konfektionieren wir für Sie auch ein beliebig langes Antennenkabel mit den Steckverbindungen Ihrer Wahl. Dafür steht Ihnen zur Bestellung der Kabelkonfigurator zur Verfügung.

Ob von uns, nach Ihren Angaben komplett konfektioniert, oder von Ihnen im DIY zusammengestellt und angefertigt - wir wünschen Ihnen viel Erfolg und gute Verbindungen, sowohl mit unseren Koaxialkabeln als auch per Funk!

Konfektioniert

Quellennachweis:

Klüß, A.; DF2BC: Koaxkabel & Stecker, FUNK 5/2004, S. 44-48, Verlag für Technik & Handwerk, Baden-Baden

November 2024, Alfred Klüß, DF2BC

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