QRV aus dem Rucksack: Outdoor-Abenteuer und Ausrüstung für den Portabelfunk
Von abenteuerlichen Standorten bis zum mehrtägigen Outdoor-Erlebnis
Wollen Sie einen Aufenthalt in der Natur mit dem Hobby Amateurfunk verbinden? Dann nutzen Sie die Gelegenheit. Fahren Sie, mit dem PKW, Motorrad, ÖPNV oder ganz sportlich mit dem Fahrrad, unterschiedliche Ausgangspunkte an, um dann den letzten Weg zu den ausgewählten Zielorten zu Fuß zurückzulegen. Alles, was Sie zum Funken brauchen, haben Sie in Ihrem Rucksack dabei! Mitunter wird die Wahl des Standortes ganz spontan fallen, wenn eine landschaftlich schöne Umgebung und passende Antennenmöglichkeiten gerade gegeben sind. Ganz hart gesottene OM sind so gleich mehrere Tage zu Fuß unterwegs, zelten und übernachten in der freien Natur (sofern dies abseits der Zelt- und Campingplätze erlaubt ist!). Wer sich lieber noch halbwegs in der Zivilisation bewegen möchte, für den zählt auch noch der portable Funkbetrieb vom Campingplatz aus dazu. Letztendlich lässt sich diese besonders sportliche Spielart des Amateurfunks auch mit der Intension von SOTA, COTA und POTA verbinden.
Standortwahl und Verhalten im Gelände
Bevor Sie irgendwo anhalten und Sie anfangen, sich Gedanken über die mögliche Antenne zu machen und schon anfangen, ihren Rucksack auszupacken - stellen Sie sich zuerst ein paar andere Fragen: Schließen Sie aus, dass Sie sich in einem Naturschutzgebiet oder auf einem privaten oder anderweitig genutzten Gelände befinden. Davon hängt es letztendlich ab, ob das Gelände überhaupt betreten und für eine solche Aktivität genutzt werden darf. Möglichst sollte man diese Fragen bereits vor Beginn der „Rucksacktour“ klären. Bei der Standortauswahl und dem Weg zu diesen Aktivierungen ist in jeglicher Hinsicht auf alle Aspekte des Umweltschutzes zu achten, sodass Flora, Fauna und Menschen nicht beeinträchtigt werden. Des Weiteren dürfte es selbstverständlich sein, nach der Beendigung der Aktivität und dem endgültigen Verlassen des vorübergehenden Standortes, ihn so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat.
Mit dem Rucksack zu neuen Funkabenteuern
Neben den klassischen Betriebsarten des Sprechfunks und der Telegrafie kann man je nach Ausstattung des Transceivers auch nahezu alle digitalen Betriebsarten ausüben, wenn ein Laptop oder Notebook und die entsprechenden Verbindungskabel zur Ausrüstung gehören. Wenn man nicht gerade QRP macht, sondern mit 50 oder 100 W Sendeleistung QRV ist, werden die Resultate (Rapporte) denen so manche heimische Feststationen um nichts nachstehen: Vom Orts-QSO bis zum DX ist „alles drin“. Zum Standortvorteil in Flora und Fauna zählt nämlich vor allem der extrem niedrige Störpegel! Wenn Sie zum ersten Mal mit dem Funkrucksack unterwegs sind und noch nie an einem Fieldday teilgenommen haben, werden Sie sich fragen, was Sie zu Hause überhaupt gehört haben. Die freie Umgebung, ein erhöhter Standort, evtl. eine abfallende Hanglage und die Bodenbeschaffenheit tun ihr Übriges dazu, um die Rucksack-Funktour zum Erfolgserlebnis einer DXpedition zu machen.
Mobiltransceiver und die Stromfrage im Portabelbetrieb
Allband-Mobiltransceiver für KW und UKW sind besonders klein und leicht und somit besonders für den Portabelfunk geeignet. Damit ist man auch längst nicht mehr auf den QRP-Betrieb beschränkt. So gut wie alle gängigen Mobilfunktransceiver in dieser Geräteklasse verfügen über eine HF-Ausgangsleistung von 100 W. Somit sind letztendlich nicht Ausgangsleistung und Abmessungen die limitierenden Faktoren für den „Rucksackfunk“, sondern die dazu erforderliche Stromversorgung. Batterien und Bleiakkus scheiden damit aus, es sei denn, man beschränkt sich auf einen QRP-Betrieb.
Effiziente und moderne Akkutechnologien
In der Leistungsklasse von 50 oder 100 W kommen in Sachen Kapazität in Amperestunden (Ah), maximaler Stromabgabe in Ampere (A), sowie Abmessungen und Gewicht am ehesten die neuen Akkutechnologien wie z.B. LiPO oder LiFePO4 in Betracht. Die LiFePo4 Akkus sind in der Regel mit einem BMS (BatterieManagementSystem) ausgestattet, was ihn besonders unkompliziert in der Anwendung macht. Das BMS schützt die Akkus vor Tiefenentladung, regelt den Ladevorgang und schaltet bei Überlast ab. Die LiPo-Akkus hingegen sind schwerer händelbar. Sie benötigen spezielle Ladegeräte und entsprechende Vorsicht beim Transport sowie vor Tiefenentladung. Für die Lagerung und den Transport dieser Akkus empfiehlt sich eine extra für Lipo-Akkus vorgesehene, feuerfeste Tasche. Bei längerem Einlagern muss der Lipo-Akku auf ca. 70 % seiner Kapazität geladen werden, damit er keinen Schaden nimmt. Egal für welchen Akkutyp Sie sich entscheiden, das entsprechende Ladegerät sollte man mitnehmen, um während einer längeren Tour die Akkus bei der nächsten Gelegenheit wieder aufladen zu können. Wenn die Leistungsbilanz es erlaubt, ist auch eine Versorgung mit leistungsstarken Powerbanks und ein Pufferbetrieb mit einem Solar-Panel in Erwägung zu ziehen.
Vertikal vs. horizontal – Flexibilität und Anforderungen
Schwieriger ist da schon die Beantwortung der Antennenfrage. Welche Antennen sind geeignet und welche Anforderungen müssen Sie erfüllen? Um eine größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten, sollte man sowohl einen Vertikalstrahler als auch eine horizontale Drahtantenne vorhalten. Mit einer kurzen Vertikalantenne ist man unabhängig von natürlichen Abspannpunkten und hat vor allem bei freier Umgebung eine Rundumstrahlung bei etwas flacherer Abstrahlung. Gibt es am Standort natürliche Abspannpunkte, so hat vor allem auf den tieferen Frequenzen eine horizontale Drahtantenne die Nase vorn.
Von der Grundausstattung bis zur perfekten Organisation
Das fängt mit dem Smartphone, einer Kopflampe und dem Logbuch (sofern man zum Loggen nicht das Smartphone verwenden will) an und führt über Funkgerätezubehör wie Mikrofon (und evtl. auch eine Morsetaste), wichtige Dokumente, Steckeradapter, Koaxialkabel, Antennenlitze und Radialdrähte, Abspannleinen und Antennenbaumaterial bis zu einer minimalen Werkzeugausrüstung. Ein kleines Multimeter sowie ein kleiner Gas- oder 12-V-Lötkolben und etwas Lötzinn können im Reparaturfall schnell unentbehrlich sein. Des Weiteren sollte man ein paar Ersatzsicherungen nicht vergessen – und so banal es klingt, ein paar verschieden große Plastikkabelbinder sind immer zu gebrauchen! Getränke und Proviant sind auch wichtig, um über den Tag zu kommen und abhängig von der Menge, ggf. besser in einer separaten Tasche am Rucksack unterzubringen. Ach ja, ein kleines „Erste-Hilfe-Set“ und persönliche Medikamente gehören unbedingt dazu! Es ist absehbar, auch eine komplette Liste an dieser Stelle könnte keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Viele Ausrüstungsgegenstände unterliegen den persönlichen Vorlieben. Umfangreich ausgestattete Outdoor-Händler (ob Ladengeschäft oder Online-Shop) bieten eine Vielzahl spannender Ausrüstungsgegenstände, angepasst auf Ihre Unternehmungen. All diese Dinge wollen sicher und platzsparend verstaut sein. Hier empfiehlt sich eine Sortierung nach Themengebieten in einzelne Taschen und Beutel (teils gepolstert!), damit ihr wertvolles Equipment keinen Schaden nimmt. Besonders empfindliche elektronische Ausrüstung sollte zusätzlich wasserdicht verpackt sein. Eine Regenhaube für Ihren Rucksack kann bei plötzlich einsetzenden Starkregen schnell an ihre Grenzen kommen. Machen Sie sich eine Excel-Liste, um einen Überblick über Ihre Ausrüstung zu bekommen und um nichts zu vergessen. Ein fehlender Adapter kann über Erfolg und Misserfolg Ihrer Tour entscheiden. Nach jeder Tour optimieren Sie Ihre Ausrüstung, bis Sie irgendwann Ihre perfekte Ausrüstung gefunden haben.
Ein Beispiel vor laufender Kamera von DL1CBS
Für den sicheren Transport der Funkausrüstung ist ein Kamera-Rucksack mit seinen vielen separaten Fächern und Taschen ideal geeignet. Was man alles in einem solchen „Funkrucksack“ verstauen kann, zeigt das folgende Video: Christoph Breker, DL1CBS, hat den Funkrucksack auf seinem Youtube-Kanal ausgepackt und den Inhalt vorgestellt. Hier kann man sich die ein oder andere Inspiration holen.
Die Power und Flexibilität der Mobilgeräte
Mobilfunkgeräte sind zwar primär für den Einsatz in Fahrzeugen konzipiert. Durch ihre geringen Abmessungen und das geringe Gewicht sind sie jedoch ebenso für den portablen Einsatz geeignet. Kompakte Mobilgeräte, welche neben der Kurzwelle und allen gängigen Betriebsarten auch den UKW-Bereich mit „an Bord“ haben, sind mit maximal 100 W Ausgangsleistung vollwertige Transceiver. Für den portablen Einsatz und die Mitnahme im Rucksack geeignete Geräte finden Sie hier.
Von modularen Antennensystemen bis zu leichten Magnetantennen
In dieser umfangreichen Produktkategorie finden Sie portable, modulare Antennensysteme wie die Chameleon MPAS 2.0, eine Vielzahl an leichten Endfed-Antennen, zahlreiche portable Vertikalantennen bis hin zu kurzen, vertikalen Multibandstrahlern zur Montage auf Stativen. Vergessen Sie nicht, einen Blick in die Kategorie Magnetantennen zu werfen. Auch dort gibt es neben den Exemplaren für den stationären Betrieb leichte und zerlegbare Versionen für unterwegs.
Flexible Antennentuner für unterwegs
Manuell bedienbare Antennentuner und Automatikkoppler mit weitem Anpassbereich, kleinen Abmessungen und geringem Gewicht, sind vor allem dann für eine portable Verwendung von Interesse, wenn die Antennenverhältnisse vor Ort unbekannt sind und die mitgebrachte, aber im SWV „daneben liegende“ Antenne nachträglich anzupassen ist oder mit einer eingespeisten, beliebig langen Drahtantenne (random wire) improvisiert werden muss.
Leichte Selbstbau-Antennen
Wenn Sie Ihre individuelle Antenne selbst „stricken“ wollen: Vom Balun und Mittelisolator, von Endisolatoren und Antennenlitzen bis zur Antennenklemme und mehr, hält diese Produktkategorie so ziemlich alles für eigene Ideen bereit. Die Kategorien „Maste“, „Montagematerial“ enthalten die Hardware, um Vertikalstrahler aufzustellen oder Drahtantennen „in die Luft“ zu bringen.
WiMo Tests & Kundenberichte
Der WiMo Blog enthält zahlreiche Kundenberichte sowie Urlaubsberichte zum Einsatz von Portabelantennen und Mobil- und Portabeltransceivern.
Auf zum Portabelfunk-Abenteuer
Sind Sie jetzt endgültig auf den Geschmack gekommen? Also, wann planen Sie Ihren ersten Ausflug in die Welt des Portabelfunks? Nehmen Sie sich die Zeit, das Hobby Amateurfunk stressfrei auf eine entschleunigende Art und Weise zu erleben.
September 2024, Alfred Klüß, DF2BC
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