Über alle Berge, Inseln
und Parks funken…
Ständig zu Hause, bewegungslos an der Funkstation oder vor dem Bildschirm zu sitzen, den ganzen Tag in Schwaden von Lötdämpfen eingehüllt, im Bastelkeller über dem Lötkolben zu hocken, das dürfte auf Dauer der Gesundheit und dem Familienleben abträglich sein. Da wird es mal Zeit, das Amateurfunkhobby ans Sonnenlicht und an die frische Luft zu verlegen.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Outdoor-Funkaktivitäten vor, die von diversen Interessengruppen organisiert und von Diplom-Programmen begleitet werden. Der Reiz liegt in der Möglichkeit, den Aufenthalt in der Natur mit dem Funken zu verbinden. Die Punktvergabe für die Anzahl der erreichten Funk-verbindungen und die Diplom-Programme sind eine weitere Motivation. Ob es sportlich in die Berge, auf eine Insel, zu einem Schloss, einer Burg oder etwas gemütlicher in einen Park geht: Das Motto „Raus in die Natur“ ist ein guter Ausgleich zum Aufenthalt im Bastelkeller und die Familie kann zu diesen Aktionen durchaus mit eingebunden werden. Des Weiteren gibt es jenseits von Contesten spezielle Funkaktivitäten mit Outdoor-Charakter, die zu besonderen Anlässen, Termingebunden an einzelnen Tagen oder Wochenenden stattfinden.
Das Platzangebot und bestenfalls natürlich vorhandene Abspannpunkte, ermöglichen den Aufbau von größeren Antennen. Wer zu Hause, aus welchen Gründen auch immer, keine Amateurfunkstation einrichten und betreiben kann, hat mit einem Fieldday eine willkommene Gelegenheit, dennoch adäquat am Amateurfunk teilzunehmen. Neben der Organi-sation, dem Auf- und Abbau und dem Funkbetrieb, wird insbesondere auch die Geselligkeit gepflegt. Verständlicherweise finden Fielddays über-wiegend in den Sommermonaten, an Wochenenden und zu Urlaubszeiten, statt. Die Ausgestaltung geht von „Funken nach Lust und Laune“ über experimentellen Antennenbau, bis zu einem Termin zwecks Teilnahme an einem der großen Conteste. Für einen Fieldday ist man allerdings auf das Zustandekommen einer Fieldday-Mannschaft angewiesen. Mehrere Termine im Jahr sind erfahrungsgemäß eher nur selten zu organisieren.
IOTA - Islands on the Air
Ursprung des wohl bekanntesten aller aktuellen Amateurfunkdiplom-programme ist das IOTA, Islands on the Air. Ziel ist es, mithilfe des Wettbe-werbsgedanken den weltweiten Funkbetrieb mit Amateurfunk-stationen auf bewohnten und unbewohnten Inseln zu fördern. Die Teilnahme ist wie bei vielen weiteren Aktivitäts-Programmen, ebenso beim IOTA-Programm, auf zweierlei Art und Weise möglich. Als so genannter „Chaser“ (Jäger) sammelt man die Inselpunkte, der „Activator“ auf der Insel betreibt die Station und ermöglicht so diese Kontakte.
Der britische Kurzwellenhörer Geoff Watts, Redakteur des DX-News-Sheet DXNS, legte bereits 1964 mit dem IOTA-Programm die Grundlagen für diese später äußerst erfolgreiche Amateurfunkaktivität. Diese Interessengruppe wurde anfangs durch das IOTA Management und seit 1985 in maßgeblicher Zusammenarbeit mit der Radio Society of Great Britain (RSGB) betreut, organisiert und verwaltet.
Verantwortlicher IOTA-Manager ist Roger Balister, G3KMA.
In den IOTA-Regeln hat der RSGB den Begriff „Insel“ exakt definiert und eine umfangreiche Liste der gültigen Inseln zusammengestellt und veröffentlicht. Jeder Insel ist eine eigene IOTA-Nummer zugeteilt. Das IOTA-Management hat weltweit alle Inseln der Ozeane in zirka 1200 „IOTA-Gruppen“ zusammengefasst. Selbstverständlich zählen Verbindungen zu Inseln mit gültiger IOTA-Nummer ganzjährig. Um das IOTA-Programm immer wieder zu beleben und möglichst vielen Funkamateuren weltweit das Sammeln von Inselpunkten zu ermöglichen, findet als Highlight jährlich im Juli der vom RSGB organisierte IOTA-Contest statt. Dazu werden auch unbewohnte Inseln und solche, auf denen kein Funkamateur ansässig ist, von angereisten Funkamateuren oder Contest-Gruppen aktiviert. Für Verbindungen mit Inseln weltweit sind aktuell mindestens 21 IOTA-Diplome ausgeschrieben. Die Leistungen der Teilnehmer werden in einer Honor Roll und Jahresaufstellung im Internet veröffentlicht, sowie mit Diplomen und Trophäen ausgezeichnet.
Weiterführende Informationen:
SOTA - Summits on the Air
Gegründet wurde das SOTA-Programm im März 2002 von Funkamateuren in England und Wales. „Summits on the Air“ bedeutet frei übersetzt „Berggipfel auf Sendung“ und ist ein weiteres, erfolgreiches Amateurfunkdiplom-Programm, welches als eine Art Funksport das Funken von Berggipfeln, den Betrieb tragbarer Sende- und Empfangsanlagen, Antennen und Stromversorgungen zum Ziel hat. Vor den erfolgreichen Funkverbindungen aus luftiger Höhe ist ein mehr oder weniger sportliches Pensum, angefangen vom gemütlichen Bergwandern bis hin zu anspruchsvollem Bergsteigen, erforderlich. Dennoch ist SOTA in erster Linie nicht für Hochleistungssportler und Gipfelstürmer gedacht, wie die folgenden Beispiele für SOTA-Ziele mit unterschiedlichen Niveaus zeigen: Für den Anfang genügt bereits ein Spaziergang auf eine Anhöhe von 150 m den Minimalanforderungen der SOTA-Regeln. Fortgeschrittene Teilnehmer werden sich eine Bergwanderung in den Mittelgebirgen zum Ziel setzen. Alles darüber hinaus dürfte Funkamateuren mit einiger Erfahrung im Bergsteigen vorbehalten bleiben.
Definitionen und SOTA-Regeln
Aktivierer (engl. Activators) sind diejenigen, die von einem Gipfel aus QRV sind. Alle anderen Teilnehmer, die von beliebigen anderen Standorten aus versuchen, mit der Station auf dem Gipfel in Verbindung zu treten, werden Chaser (Jäger) genannt. Um die Leistung beider Seiten zu würdigen, gibt es getrennte Diplome für Aktivierer und für Jäger. Voraussetzung für die Anerkennung und Registrierung eines Berggipfels in der IOTA-Liste ist eine Mindesthöhe von 150 m. Mit Stand Juli 2019 sind weltweit 129.431 Gipfel im SOTA-Programm registriert. Davon entfallen 420 auf die deutschen Alpen und 422 auf die deutschen Mittelgebirge. Damit die Teilnahme eines Aktivierers als gültige Funkaktivität anerkannt wird, müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein. Ganz wichtig: Der Weg zum Gipfel ist zu Fuß, ohne motorisierte Hilfen zurückzulegen. Das Equipment muss vom Aktivierer oder seinem Team getragen werden. Die Stromversorgung der Funkgeräte darf nur autark aus Akkus, Batterien oder Solarpaneln, jedoch nicht aus netzabhängigen Quellen oder Generatoren, erfolgen.
Summit-to-Summit
Für Funkverbindungen von Gipfel zu Gipfel, also zwischen den Stationen von zwei Aktivierern, werden gesonderte Punkte vergeben. Des Weiteren gilt in einigen Regionen: Je höher der Gipfel, desto höher die Punktzahl. Eine Unterscheidung und Klassifizierung nach Amateurfunkbändern und Betriebsarten gibt es nicht. Bei zusätzlichen Spezialwettbewerben, wie der 6-m/10-m-Challange für Gipfel-zu-Gipfel-Verbindungen zwischen zwei Aktivierern, treten beide Teilnehmer gleichzeitig als Aktivierer und Jäger auf und werden zusätzlich zur Jäger- und Aktivierer-Wertung gesondert als Summit to Summit gewertet. Weitere Details zu den Regeln sind auf der SOTA-Webseite nachzulesen.
SOTA-Assoziationen
Weltweit gibt es inzwischen (Stand Juli 2019) 163 SOTA-Assoziationen u. a. in folgenden Ländern bzw. Regionen, die den Funkamateuren die Teilnahme am SOTA-Programm ermöglichen: Australien, Azoren, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Dänemark, Deutschland (zwei Assoziationen deutsche Mittelgebirge und deutsche Alpen). Falkland-Inseln, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kanarische Inseln, Korsika, Libanon, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Mazedonien, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Sardinien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Südkorea, Tschechien, Ukraine, Ungarn, USA und im Vereinigten Königreich.
Mehr zu SATO:
GMA – Global
Mountain Activity
Das SOTA-Management-Team hat seit Anfang 2009 ein großen Teil der bisher gültigen Berge aus dem deutschen SOTA-Programm herausgenommen, die nicht dem allgemeinen Regelwerk entsprachen. Diese und zahlreiche, weitere nicht den SOTA-Kriterien entsprechenden Berge, wurden im GMA – Global Mountain Activity (ehemals German Mountain Award, Deutscher Bergwettbewerb) aufgenommen. Die Referenznummern dieser Berge beginnen mit dem Präfix DA und zählen gleichzeitig auch für das SOTA- und andere Berg-Programme! Auf www.cgma.de gibt es eine Karte sowie eine Liste GMA-konformer Erhebungen. Die darin enthaltenen Daten werden als KML- und GPX-Dateien bereitgestellt und können direkt mit Outdoor-Navigationsgeräten übernommen und genutzt werden. Somit haben auch Bewohner der norddeutschen Tiefebene die Möglichkeit, ohne eine allzu weite Anreise an einem Berg-Programm teilzunehmen.
GMA-Regeln
Selbstverständlich müssen auch die zur Wertung zugelassenen Berge der GMA einige Voraussetzungen erfüllen: Ein Berg muss nach den GMA-Regeln lediglich mindestens 100 m hoch sein, sich aber deutlich von der Umgebung abheben und einen Namen haben, der auf einer Landkarte (Google Maps, Open Street Map, Wikipedia, Topografische Karte, oder einer lokalen Wanderkarte) eingetragen ist. Lediglich Höhenpunkte und Höhenangaben, ein QTH-Locator oder die Referenz selbst sind noch keine gültigen Bergnamen. Die Referenzen anderer Bergprogramme, beispielsweise von SOTA können unter Berücksichtigung der zuvor erwähnten Regeln aktiviert, geloggt und bei GMA eingetragen werden.
Der Aufstieg des Aktvierers zum Berggipfel ist ausschließlich nur zu Fuß ohne Fahrzeuge und Hilfsmittel jeglicher Art zulässig. Die Stromversorgung erfolgt aus Batterien, Akkus oder Solarpaneln, jedoch nicht aus Generatoren sowie aus dem Stromnetz. Bei sogenannten „Drive-on“-Bergen, wo also eine befahrbare Straße bis zum Gipfel führt, muss die Station außerhalb des Fahrzeugs errichtet und betrieben werden. Auch die Stromversorgung darf nicht aus dem Bordnetz erfolgen. Verbindungen über terrestrische Relais-Stationen sind selbstverständlich ungültig.
Punktvergabe
Alle benannten Erhebungen ab 100 m Höhe können aktiviert werden. Pro 100 m Höhe gibt es einen Punkt. Für eine Aktivierung sind mindestens vier Funkverbindungen mit Stationen unterschiedlicher Rufzeichen erforderlich. Verbindungen mit Aktvierern, welche sich auf dem selben Gipfel aufhalten, zählen selbstredend nicht. Bei Erreichen festgelegter Punktzahlen können mehrere GMA-Diplome online beantragt und als PDF-Files heruntergeladen werden. Neben den regulären Berg-Diplomen können auch spezielle GMA -Diplome für andere Outdoor-Programme erarbeitet und beantragt werden. Die vollständigen GMA-Regeln sind auf www.cqgma.org nachzulesen.
Tipps für Aktvierer und Jäger
Vor einer Aktivierung sollte man sich erkundigen, ob das geplante Ziel auf einem privaten Grundstück liegt oder nur darüber zu erreichen ist, sich in einem Naturschutzgebiet oder einem militärisch genutztem Gebiet befindet und ob das Gelände betreten werden darf.
Normalerweise werden derartige Locations nicht in die Datenbank aufgenommen, man sollte sich jedoch nicht blind auf deren Eintragungen verlassen. Vor dem Aufbruch zu einer Aktivierung geben Google und Wikipedia hilfreiche Hinweise zu Wanderwegen und Sehenswürdigkeiten. Eine letzte Überprüfung des Equipments auf Funktion und Vollständigkeit vor dem Start, kann nicht schaden.
Umweltschutz
Bei der Standortauswahl und dem Weg zu diesen Aktivierungen ist in jeglicher Hinsicht auf alle Aspekte des Umweltschutzes zu achten, so dass Flora, Fauna und Menschen nicht beeinträchtigt werden. Lärmbelästigung ist zu vermeiden, indem man nicht übermäßig laut das Mikrofon bespricht und einen Kopfhörer benutzt. Nach Beendigung der Aktivität und dem endgültigen Verlassen der Position sollte es selbstverständlich sein, den Ort so zu verlassen wie man ihn vorgefunden hat.
Mehr zu GAMA:
COTA – Castles on the Air
Diese Variante der Outdoor-Funkaktivitäten geht es ein wenig gemütlicher an und ist besonders dazu geeignet, für einen Tagesausflug die Familie mit einzubinden. Anstatt ausgedehnter Wanderungen und anstrengender Kraxelei am Berg, kann man neben dem Funkbetrieb auch andere Akzente setzen. Zur Förderung und Aktivierung des Amateurfunkbetriebs von deutschen Burgen und Schlössern gibt die COTA-Gruppe Deutschland zusammen mit dem DARC-Ortsverband Stiftland, U23, das COTA-Diplom heraus. Für das COTA-Diplom zählen nur die seit 01.01.1995 in der COTA-Datenbank erfassten Verbindungen, die von deutschen Schlössern und Burgen geführt wurden. Es ist sicherlich optimal, einen Standort direkt vor Ort zu haben. Dennoch muss sich die aktivierende Station nicht zwangsläufig direkt auf der Burg oder dem Schloss befinden, sondern darf auch in einer Entfernung von bis zu 1000 m zum jeweiligen Objekt betrieben werden. Alle Locations müssen jedoch eine deutsche COTA-Nummer, sowie eine internationale WCA-Nummer haben. Sämtliche Diplome dieser Reihe werden ausschließlich in elektronischer Form als PDF-Dokument, in drei unterschiedlichen Ausführungen herausgegeben:
COTA-Hunter-Diplom
In Schritten zu jeweils 25 bestätigten Burgen oder Schlössern ist das Diplom zu beantragen. Jede Diplomklasse trägt ein anderes Motiv (deutsche Burg oder Schloss).
COTA-SWL-Diplom
Das COTA-SWL-Diplom wird in Gruppen zu jeweils 25 gehörten Burgen oder Schlössern erteilt. Es zählen nur Verbindungen, die auch in die COTA-Datenbank eingegeben wurden.
COTA-Activator-Diplom
Für dieses Diplom müssen mindestens 50 Verbindungen vom jeweils aktivierten Objekt aus getätigt worden sein. Es zählen auch Verbindungen aus mehreren Aktivierungen an unterschiedlichen Tagen. Das Aktivator-Diplom wird in unterschiedlichen Klassen, abgestuft in Fünfer-Schritten aktivierter Burgen oder Schlösser, erteilt. Die Logs müssen an die COTA-Datenbank eingesandt worden sein.
Das COTA-Programm erfreut sich zunehmender Beliebtheit. So hat die Anzahl der Verbindungen in 2022 deutlich zugenommen, obwohl die Anzahl der aktivierten Objekte leicht abgenommen hat. Mit einem Anteil von 95 % wird für COTA der Kurzwellenbereich genutzt.
Ausbreitungsbedingt, tagsüber und für Deutschland, trägt allein das 40-m-Band mit nahezu 70.000 Verbindungen den Hauptanteil.
Mehr zu COTA:
POTA – Parks on the Air
Parks on the Air, „Parks auf Sendung“, ist eine Amateurfunk-Aktivität in Form vieler kleiner „Fielddays“, bei denen Funkamateure mit portablem Amateurfunk-Equipment in öffentlich zugänglichen Parks auf Sendung gehen und von dort aus weltweite Funkkontakte knüpfen. Auch in dieser Outdoor-Variante liegt der Reiz darin, das Hobby Amateurfunk mit einer Freiluftaktivität zu verbinden. Insbesondere POTA ist leicht zu aktivieren und auch für ältere und weniger sportlich ambitionierte Teilnehmer geeignet. Im Rahmen eines Familienausflugs ist POTA wahrscheinlich der familienfreundlichste Outdoor-Amateurfunk, an der sich die gesamte Familie beteiligen lässt und jeder jenseits des Amateurfunks, auch anderen Interessen nachgehen kann. So lässt sich unabhängig von der Organisation, Bereitschaft und Zeit zur Teilnahme anderer, ein beliebiger Tag kurzfristig zu einem Mini-Fieldday gestalten. Mit der Zusammenstellung und dem Betrieb portabler Amateurfunkstellen, werden letzten Endes nebenbei auch die praktischen Fähigkeiten zur Durchführung eines Notfunks trainiert und gefördert.
Ursprünglich ist POTA ein Ableger des im Jahr 2016 in den Vereinigten Staaten aufgelegten Programms National Parks on the Air („Nationalparks auf Sendung“) und damit eine noch relativ junge Outdoor-Aktivität. Inzwischen gehören bereits mehr als fünftausend Parks, hauptsächlich in den USA, in Kanada und vielen weiteren Ländern, einschließlich Deutschland, zu dem Programm. Während in den USA und Kanada sich diese Aktivitäten in den größeren Dimensionen der Nationalparks abspielen, muss man das für deutsche Verhältnisse etwas verkleinert betrachten. So bieten sich für den Großstädter dafür beispielsweise in München der Englische Garten und der Ostpark an.
Wie bei fast allen Amateurfunk-Wettbewerben gibt es auch bei POTA die Möglichkeit, sich zu registrieren und so offiziell an einem Wettbewerb teilzunehmen, um Amateurfunkdiplome zu erarbeiten, indem man entweder selbst als Activator von einem Park aus QRV ist und sozusagen „einen Park aktiviert“, oder als Chaser oder Hunter („Jäger“) versucht, mit Stationen in anderen Parks in Verbindung zu treten.
Mehr zu POTA:
WWFF – World Wide
Flora Fauna
Das WWFF ist aus dem russischen WWF-Diplom hervorgegangen und entspricht im Wesentlichen den Aktivitäten des POTA-Programms. Auch hier können sich die Teilnehmer zwischen der Teilnahme als Aktivierer oder Jäger entscheiden. Der Aktivierer sitzt in der freien Natur an der Station in einem National- oder Naturpark, während die Jäger von beliebigen Standorten aus versuchen, die Stationen der Aktivierer zu erreichen. Das führt oft zu unkontrollierbaren Pile-ups, überwiegend osteuropäischer Stationen.
Im WWFF-Programm gibt es auch einige nationale WWFF-Diplome zu erarbeiten, wie beispielsweise das „W DL FF“, bei dem speziell in deutschen Naturparks aktivierte Stationen zu erreichen sind
Mehr zu WWFF:
ARDF – Amateur Radio
Direction Finding
Das Amateurfunkpeilen, auch „Fuchsjagd“ genannt, hat zwar nicht direkt etwas mit dem Herstellen von Funkkontakten, sondern mit dem Hören von Funksignalen zu tun – ist dafür aber das sportliche Outdoor-Erlebnis pur. Dem Teilnehmer wird bei diesem Funksport die einzigartige Kombination von körperlicher Fitness, Orientierungssinn und technischem Verständnis abverlangt. Beim Amateurfunkpeilen – International ARDF (Amateur Radio Direction Finding) genannt – geht es darum, im Wald versteckte Sender im 80- oder 2-m-Band mithilfe von Peilempfänger, Karte und Kompass in möglichst kurzer Zeit zu finden. Gepeilt wird auf 80 m mit in den Empfängern integrierten Ferritstab-Antennen und auf 2 m mit separaten oder am Peilempfänger verbauten HB9CV-Antennen. Für einen Peilwettbewerb werden fünf Sender kleiner Leistung im Wald versteckt. Der Wettkämpfer ermittelt die vermutlichen Senderstandorte und legt seine Laufroute fest. Je nach Wettbewerb und Teilnehmerklasse ist eine Strecke von 5 bis 10 km zurückzulegen. Alle zu peilenden Sender benutzen die gleiche Frequenz, auf der sie alle fünf Minuten nacheinander jeweils eine Minute senden. Zur Unterscheidung hat jeder Sender seine eigene kurze Morsekennung MOE, MOI, MOS, MOH und MO5, die auch ein Newcomer unterscheiden kann. An jedem Sender befindet sich ein markierter Kontrollposten. Mit einer Lochzange, einem Stempel oder einem elektronischen Kontrollgerät kann man die Startkarte markieren, um am Ziel nachzuweisen, dass man den Sender wirklich gefunden hat. Die Amateurfunkverbände DARC und VFDB veranstalten jährlich, zahlreiche nationale und internationale Peilwettbewerbe.
Mehr zu ARDF:
ILLW - International
Lighthouse and Lightship Weekend
Das Internationale Leuchtturm- und Feuerschiff-Wochenende findet jährlich am dritten Wochenende im August statt. Ursprung war das seit 1993 in Schottland alle zwei Jahre veranstaltete Northern Lighthouse Award Weekend. Die schottische Ayr Radio Group (AARG), um John Forsyth und Mike Dalrymple, gründete 1998 das heutige International Lighthouse Lightship Weekend (ILLW), an dem inzwischen weltweit mehr als 95 Länder teilnehmen. Organisation und Leitung des ILLW obliegen aktuell dem australischen Funkamateur Kevin Mulcahry, VK2CE, der auch die dafür eingerichtete Website betreut. Für die Dauer dieser Wochenenden betreiben die Aktivierer, Einzelpersonen oder Gruppen, in einem Zeitraum von 48 Stunden eine Amateur-funkstation, auf oder in der Nähe eines Leuchtturms bzw. an Bord eines Feuerschiffes. Rechtzeitig zum ILLW wird eine Liste der teilnehmenden Stationen veröffentlicht. Die Jäger versuchen am ILLW-Wochenende Kontakt mit möglichst vielen dieser Stationen aufzunehmen. Das ILLW will ausdrücklich kein Contest sein und zählt Termingebunden nicht zu den ganzjährigen Wettbewerben. Der ILLW und das IOTA-Programm lassen sich hervorragend miteinander verbinden. Insbesondere auf Inseln stehen zahlreiche Leuchttürme, die vorzugsweise als Stationsstandort genutzt werden. Da bietet sich des Öfteren die Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Neben etlichen Diplomen rund um Leuchttürme und Feuerschiffe gibt der DARC-Ortsverband Emden, i06, ein besonders interessant gestaltetes „Leuchtfeuer-Diplom“ heraus.
Mehr zu ILLW:
JOTA – Jamboree on the Air
Wenn Sie den Allgemeinen Anruf „CQ Jamboree“ hören, haben Sie Gelegenheit, in einem QSO mit einer dieser Stationen aus erster Hand mehr über die Pfadfinder zu erfahren. Das JOTA ist ein weltweites Treffen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf den Amateurfunkbändern. Es ist jedoch kein Contest. Die Gesprächsinhalte sollen sich im Wesentlichen auf das Wirken, Leben und Kennenlernen der Pfadfindergruppen untereinander beziehen. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Funkverbindungen, sondern die Intensität des Informationsaustausches. Es werden nicht unbedingt DX-Verbindungen angestrebt, die ohnehin immer recht kurz gehalten sind. Bereits innereuropäische Verbindungen mit den unmittelbaren Nachbarländern dürften, vor allem wenn es längere Funkgespräche mit viel Informationsaustausch sind, wesentlich interessanter sein. Jede Pfadfindergruppe, die mit einer Station QRV ist, bestätigt diese Verbindungen mit einer eigens entworfenen, individuellen QSL-Karte. Den Funkbetrieb an diesen Sonderstationen dürfen nur lizenzierte Funkamateure durchführen, unter deren Aufsicht Wortbeiträge nichtlizenzierter Teilnehmer erlaubt sind. Mit einem Ausbildungsrufzeichen können die Jugendlichen selbst aktiv werden und es bietet sich damit die Möglichkeit, die Jugendlichen an den Amateurfunk heranzuführen. Zeitgleich mit dem Termin des JOTA-Treffens findet der jährliche Worked All Germany WAG-Contest statt, der indirekt für eine zusätzliche Bandbelebung des JOTA sorgt.
Mehr zu JOTA:
Von der Funkbude ins Freie: Vielfältige Aktivitäten und Gemeinschaft im Amateurfunk
Haben Sie an einer dieser „Spielarten“ des Amateurfunks Gefallen gefunden? Dort draußen gibt es auch außerhalb der Funkbude ein weites Betätigungsfeld - weit mehr als man denkt! Die Anforderungen dieser Funkaktivitäten können sehr unterschiedlich sein, allen gemein sind neben dem Spaß am Amateurfunk, die Motivationen Outdoor, sportliche Betätigung, der Wettbewerbsgedanke und die Geselligkeit. Da dürfte für jeden etwas dabei sein.
FAQ
IOTA steht für Islands On The Air und ist ein Amateurfunkprogramm, bei dem Funkamateure von verschiedenen Inseln auf der ganzen Welt arbeiten und seltene Inseln sammeln. POTA steht für Parks On The Air und ist ein ähnliches Programm, bei dem Funkamateure von Nationalparks aus Funken. SOTA steht für Summits On The Air und bezieht sich auf Funkaktivitäten von Berggipfeln aus.
WIMO bietet eine Vielzahl von Amateurfunkprodukten für IOTA, POTA und SOTA an, darunter tragbare Funkgeräte, Antennen, Zubehör und vieles mehr. Sie können auf der Website von WIMO stöbern, um das gesamte Sortiment an Produkten für diese Aktivitäten zu entdecken.
Ja, für den Betrieb von IOTA, POTA und SOTA gibt es einige Empfehlungen. Zum Beispiel wird empfohlen, tragbare und leichte Ausrüstung zu verwenden, da diese Aktivitäten oft im Freien stattfinden. Es ist auch wichtig, die jeweiligen Regeln und Vorschriften für den Betrieb von Funkgeräten in Inseln, Parks und Bergen zu beachten. Weitere Informationen und Ratschläge finden Sie auf der Website von WIMO oder in entsprechenden Amateurfunkforen und Communities.