Fragen rund um's WLAN

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Letzte Änderung: März 2006
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1: Mein Router steht im Keller weil da auch der DSL Anschluss ist. Im 1. (2.,3.,4. usw.) Stock bekomme ich keine sichere Verbindung mehr hin. Was tun?
2: Ich komme von meinem bevorzugten Arbeitsplatz nicht ins WLAN. Was tun?
3: Was ist Polarisation und wofür brauche ich das?
3a: Was passiert wenn eine Antenne linear (hor/vert) die andere zirkular polarisiert ist?
4: Ich will eine Richtfunkstrecke zwischen zwei Punkten aufbauen. Geht das?
5: Dürfen Gebäude in der Linie der Richtfunkstrecke stehen?
5a: Und wie ist das mit Hochspannungsleitungen, Fahrdrähten der Bahn usw.?
6: Ich habe keine direkte Sichtverbindung bei meiner Richtfunkstrecke, was kann ich tun?
7: Dürfen Bäume in der Linie der Richtfunkstrecke stehen?
8: Müssen auf beiden Seiten der Richtfunkstrecke Richtantennen verwendet werden?
9: Was ist ein"dB"?
10: Was tun wenn die EIRP zu groß ist?
11: Ich will eine Außenantenne für mehrere Geräte nutzen. Also eine Antenne über das Antennenkabel auf mehrere Geräte im Hausinneren verteilen. Geht das?
12: Ich will einen Accesspoint mit mehreren Antennen ausstatten. Geht das?
13: Wirkt der Antennengewinn sowohl beim Senden als auch beim Empfang?
14: Mein Router hat zwei Antennenanschlüsse. Wozu ist das gut?
15: Mein Router hat zwei Antennenanschlüsse. Muss ich an beide Anschlüsse die gleiche Antenne machen?
16: Was ist das "Hidden-Station" Problem?
17: Welche Reichweite ist möglich?
18: Mein drahtloses Telefon reicht sehr weit, auch in den Garten usw. Ist das bei WLAN auch zu erwarten?
19: Was sind "Aktive Antennen"?
20: Ich nutze Apple WLAN-Geräte der Serie "Airport Extreme", was kann man da an Antennen anschliessen?
21: Ich habe ein Gerät des Herstellers XYZ, arbeiten WiMo-Antennen damit?
22: Kann WiMo einen Hersteller für Router/Accesspoints/Adapter empfehlen?
23: Welche Kabellängen sind zw. WLAN-Gerät und Antenne maximal möglich?
24: Mein [Router | AP | NIC] sagt mir "gute Signalstärke" aber "schlechte Signalqualität". Woran kann das liegen?
25: Gibt es ein Peilgerät für WLAN, so ähnlich wie es das auch für Satelliten gibt?
26: Wie richte ich eine Antenne genau auf die Gegenstelle aus? Vor allem bei größeren Strecken?
27: Welche rechtlichen Grundlagen muss ich beachten?
28: Haben Sie Kabel mit diesem Stecker?
29: Ich habe hier noch so eine alte [CB-Funk | Fernseh] Antenne. Kann ich die für WLAN verwenden?
30: Ich habe hier noch einen Rest RG-58 mit BNC-Steckern von meinem alten LAN rumfliegen. Kann ich das als Antennenkabel verwenden?
31: Was ist besser - 2.4GHz oder 5GHz?
F: Mein Router steht im Keller weil da auch der DSL Anschluss ist. Im 1. (2.,3.,4. usw.) Stock bekomme ich keine sichere Verbindung mehr hin. Was tun?

A: Gebäudedecken dämpfen häufig wesentlich stärker als Wände (wg. Betondecke, Eisenarmierung usw.). Oft ist die einzige Abhilfe eine rundumstrahlende Antenne ins Treppenhaus zu verlegen. Dazu entsprechendes Antennenkabel vom Router zur Antenne verlegen. Oder den Router ins Erdgeschoß oder 1.Stock, jedenfalls in die Mitte des zu versorgenden Gebäudes.

F: Ich komme von meinem bevorzugten Arbeitsplatz nicht ins WLAN. Was tun?

A: Im einfachsten Fall reicht es aus, die Position der Antenne zu verändern. Dazu reicht manchmal ein einfaches Verlängerungskabel. Darüberhinaus kann man Antennen mit mehr Gewinn einsetzen. Wie in den technischen Grundlagen beschrieben reicht manchmal eine Ortsveränderung in der Größenordnung der Wellenlänge (13cm) aus um bessere Verbindung zu bekommen.

F: Was ist Polarisation und wofür brauche ich das?

A: Elektromagnetische Wellen schwingen normalerweise in einer Ebene, die Richtung wird durch die Antenne festgelegt. Durch Reflektionen, Brechung usw. ändert sich die Polarisationsebene im Raum, das ist insbesondere im Gebäudeinneren der Fall. Ungestörte Ausbreitung ohne Beeinflussung der Polarisation erreicht man üblicherweise nur im freien Raum.
Bestimmte Antennenformen (Helix, manche Spiegelerreger) erzeugen zirkulare Polarisation, hier dreht sich die Polarisationsebene ständig um sich selbst. Diese Form der Polarisation ist oft hilfreich wenn man mit Reflektionen (und damit Polarisationsdrehungen) zu rechnen hat.

F: Was passiert wenn eine Antenne linear (hor/vert) polarisiert ist, die andere zirkular?

A: Das funktioniert, aber mit Verlusten. Werden bei einer WLAN-Verbindung Antennen unterschiedlicher Polarisation verwendet wird nicht die volle Sendeleistung übertragen. Die Verluste reichen von -3 dB bis theoretisch unendlich.

  Antenne 1
Vertikal Horizontal Zirkular linksdrehend Zirkular rechtsdrehend
Antenne 2 Vertikal 0dB -3dB -3dB
Horizontal 0dB -3dB -3dB
Zirkular linksdrehend -3dB -3dB 0dB
Zirkular rechtsdrehend -3dB -3dB 0dB

Eine maximale Dämpfung von "∞" ist natürlich nur theoretisch unendlich. Real kommen Dämpfungen von -20 dB und mehr vor, je nach Abstand der Antennen, Gelände usw. Das kann durchaus gewünscht sein, z.B. wenn man von einem Standort aus mehrere Strecken auf benachbarten Frequenzen betreiben möchte. Durch Verwendung unterschiedlicher Polarisationen kann man diese Strecken besser von einander entkoppeln, also die gegenseitige Beeinflussung reduzieren.

Eine Antenne mit zirkularer Polarisation zu verwenden kann Sinn machen, wenn man nicht weiss welche Polarisation die Gegenseite verwendet oder die Polarisation sich ständig ändert oder sonstwie undefiniert ist (mobile Geräte). I.d.R. ist es aber besser eine linear polarisierte Antenne zu nehmen und zu prüfen welche Polarisation das bessere Ergebnis bringt.

F: Ich will eine Richtfunkstrecke zwischen zwei Punkten aufbauen. Geht das?

A: Ja. Das geht i.d.R. dann wenn zwischen den beiden geplanten Antennenstandorten Sichtverbindung besteht. Sichtverbindung heisst das man die andere Antenne tatsächlich sieht, nicht nur weiss hinter welchem Gebäude sie sich versteckt. Je größer die Entfernung desto höher sollte der Antennengewinn sein.

F: Dürfen Gebäude in der Linie der Richtfunkstrecke stehen?

A: Nein. Oder kommt drauf an. Nein, eigentlich nicht. Sofern der Giebel eines Nachbarhauses nur leicht in die Strecke hineinragt, könnte es noch gehen. Evtl. Antennen mit größerem Gewinn verwenden. Steht das Gebäude voll in der Sichtlinie ist eine direkte Verbindung i.d.R. nicht möglich.

F: Und wie ist das mit Hochspannungsleitungen, Fahrdrähten der Bahn usw.?

A: Schön ist das nicht, aber noch nicht allzu störend. Sollte also gehen.

F: Ich habe keine direkte Sichtverbindung bei meiner Richtfunkstrecke, was kann ich tun?

A: Umziehen. Nein, im Ernst: eventuell kann man ein anderes Gebäude, das von beiden Antennenstandorten zu sehen sein muss, als Reflektor verwenden. Am besten eignen sich Gebäude mit großen, einheitlichen Flächen (Lagerhalle, Hochregallager, Stahlbetongebäude usw.)

F: Dürfen Bäume in der Linie der Richtfunkstrecke stehen?

A: Naja, schön ist es nicht, aber könnte gehen. Hängt von der Dichte der Bäume ab, Belaubung oder nicht, ob das Laub nass ist oder nicht. Kann im Winter (ohne Laub) funktionieren, im Sommer nicht. Schwer vorherzusagen. Am besten mit stark bündelnden Richtantennen arbeiten. Ein einzelner Baum juckt normalerweise nicht.
Hinweis: Eine nicht funktionierende Strecke ist kein hinreichender Grund den Baum abzusägen!

F: Müssen auf beiden Seiten der Richtfunkstrecke Richtantennen verwendet werden?

A: Nein, dann ist das zwar technisch gesehen keine Richtfunkstrecke mehr, aber egal. Wird auf einer Seite eine Rundum-Antenne verwendet kann man auf der anderen Seite gerne eine Richtfunkantenne verwenden um ins WLAN zu kommen. Diese sollte in die Richtung der Rundum-Antenne ausgerichtet werden, es sollte Sichtverbindung bestehen. Befindet sich die Rundum-Antenne in einem Gebäude, die Richtantenne auf das Gebäude ausrichten, evtl. etwas links und rechts nach einer Reflektion suchen.

F: Was ist ein"dB"?

A: dB steht für dezi-Bel und ist ein dimensionsloses, logarithmisches Verhältnismaß. D.h. das mit dB (ohne weitere Angabe) nur das Verhältnis einer Leistung im Vergleich zu einem anderen Gerät, Antenne o.ä. angegeben wird.
Antennengewinne werden i.d.R. im Vergleich zu einem Dipol angegeben, dann nennt sich das Verhältnismaß dBD. Alternativ gibt es den Vergleich zu einem idealisierten, isotropen Strahler (Kugelstrahler), dann lautet die Angabe dBi. Grob vereinfacht kann man sagen das dbD+2=dBi ergibt.
Desweiteren taucht noch der Begriff dBm auf. Hier bezieht sich die relative Leistungsangabe auf den Standardwert von einem Milliwatt (1 mW). 0 dBm entsprechen 1 mW, 3dBm entsprechen 2mW, 20dBm entsprechen 100mW.

Übersicht Faktoren:

dB Gewinn Verlust
1 1,259 0,794
2 1,585 0,630
3 ~2 ~0,5
6 ~4 ~0,25
9 ~8 ~0,125
10 10 0,1
20 100 ~0,01

Um die tatsächlich abgestrahlte Leistung (EIRP) zu berechnen geht man wie folgt vor:

  • Sendeleistung des Gerätes (in dBm)
  • minus Verluste des Kabels und aller Steckverbinder, Blitzschutz usw. (in dB)
  • plus Antennengewinn (in dBi)
  • ergibt die ungefähre EIRP.

Beispiel:

Sendeleistung Router + 14 dBm
Kabelverluste - 4 dB
Verluste aller Stecker (geschätzt, max.) - 1 dB
Verluste Blitzschutz (geschätzt, max.) - 0,5 dB
Antennengewinn + 11 dBi
Summe 19,5 dBm

Max. zulässig sind 20dBm, das passt also im Beispiel. Was tun wenn die EIRP zu groß ist?

A: Am einfachsten wäre es, am Router (AP, Adapter us.w) die Sendeleistung zu reduzieren, das ist mittlerweile bei vielen Geräten möglich. Ansonsten kann man immer ein längeres oder stärker dämpfendes Kabel verwenden, in der kommerziellen Technik werden oft auch Dämpfungsglieder eingesetzt. Das Problem bei dieser Lösung ist, das auch die empfangene Leistung gedämpft wird.

F: Ich will eine Außenantenne für mehrere Geräte nutzen. Also eine Antenne über das Antennenkabel auf mehrere Geräte im Hausinneren verteilen. Geht das?

A: Nein, das geht leider nicht. Dadurch würden die Geräte (AP, PCs usw.)alle über die Antennenbuchse per Kabel miteinander verbunden werden, d.h. die Sendeleistung eines Gerätes geht nicht nur zur Antenne sondern auch zu allen anderen Geräten. Und würde dort wahrscheinlich den Empfänger zerstören...

F: Ich will einen Accesspoint mit mehreren Antennen ausstatten. Geht das?

A: Ja. Dazu wird ein sog. Splitter eingesetzt, der unter Berücksichtigung des Wellenwiderstandes zwei 50Ω Anschlüsse zu einem zusammenführt. Ein normales "T"-Stück, wie es von manchen WLAN-Shops als Splitter angeboten wird, funktioniert nicht! Das ist Betrug am Kunden... ein normales T-Stück nimmt keine Transformation der Widerstandsverhältnisse vor, dadurch ergeben sich Fehlanpassungen von bis zu 100%. Diese Fehlanpassung führt dazu das im besten Fall nichts funktioniert, im schlechtesten Fall die WLAN-Hardware (Sender) beschädigt wird.
Der Splitter wird i.d.R. direkt außen am Mast nahe bei den Antennen eingesetzt. Daher sind unsere Splitter mit N-Buchsen ausgestattet, SMA ist nicht wetterfest. Die Antennen werden mit kurzen Kabelstücken an den Splitter angeschlossen, vom Splitter führt dann ein Kabel nach unten zum Gerät.

Mehr zum Einsatz eines Splitters mit Bildern und Beispiel.

F: Wirkt der Antennengewinn sowohl beim Senden als auch beim Empfang?

A: Ja.

F: Mein Router hat zwei Antennenanschlüsse. Wozu ist das gut?

A: Hier muss man unterscheiden: Die meisten Router/APs im Consumer-Bereich haben nur ein Funkmodul, hier werden die beiden Antennen unterschiedlich verwendet, siehe Antennen-Diversity. Im professionellen Bereich gibt es Geräte mit zwei (oder) mehr Funkmodulen, hier werden die Antennen gleichberechtigt verwendet.

Antennen Diversity: Die beiden Antennen sind nicht gleichberechtigt. Eine wird sowohl zum Senden und Empfangen verwendet, die zweite nur zum Empfangen. Während des Empfangs prüft der AP auf welcher Antenne ein besseres Signal ankommt, dies wird dann zur Dekodierung verwendet. Dadurch das die beiden Antennen ca. eine Wellenlänge auseinander stehen kann es tatsächlich zu bedeutenden Unterschieden in der Signalstärke kommen. Dieses Verfahren nennt man Antennen-Diversity.
Diejenige Antenne die zum Senden und Empfangen verwendet wird wird oft als "Main", "Primary" oder "1" gekennzeichnet, das sollte eigentlich in der Doku des Gerätes stehen....

Neuere Geräte (oft nur mit spezieller Firmware) erlauben eine andere Art der Antennendiversity. Hier wird ebenfalls geprüft auf welcher Antenne das bessere Signal empfangen wird, später wird dann auch über diese Antenne gesendet. Diese Funktion kann man i.d.R. über die Software steuern.
Wird bei einem solchen Gerät eine gerichtete Außenantenne angeschlossen sollte man die Diversity abschalten, so dass grundsätzlich nur über eine Antenne gesendet und empfangen wird.

F: Mein Router hat zwei Antennenanschlüsse. Muss ich an beide Anschlüsse die gleiche Antenne machen?

A: Kommt drauf an welche Antenne(n) dran soll(en).
Wenn einfach die mitgelieferten Aufsteckantennen gegen zwei Bessere getauscht werden sollen (z.B. 17010.13xxx), dann ja, dann macht es Sinn beide zu tauschen.
Wenn eine Außenantenne (Richtantenne) angeschlossen werden soll und es sich um ein Gerät mit Antennen-Diversity handelt (siehe oben) ist es am sinnvollsten nur die Hauptantenne (die, die zum Senden und Empfang verwendet wird) auszutauschen. Die zweite Antenne (nur Empfangsantenne) sollte man stillegen, abmachen oder softwaremässig abzuschalten (wenn das Gerät das vorsieht).
Betreibt man an einem Gerät mit Antennen-Diversity (s.o.) zwei Antennen mit großem räumlichen Abstand, z.B. eine Innen-, eine Außenantenne, dann kommt es u.U. zu geringeren Durchsätzen. Warum? Siehe "Hidden Station Problem".

F: Was ist das "Hidden-Station" Problem?

A: Das Hidden-Station Problem entsteht wenn man einen Router der zwei Antennenanschlüsse hat, mit zwei räumlich stark unterschiedlichen Antennen betreibt. Denn dadurch das die beiden Antennen räumlich völlig verschiedene Empfangsbereiche haben, kommt es zu Kollisionen.
Folgendes Szenario: Router in der Mitte, über die Richtantenne ist PC-1 in einiger Entfernung angebunden, über die normale zweite Antenne der PC-2 der in der Nähe des Routers steht.
Grundsätzlich "hören" WLAN Stationen auf dem benutzten Kanal rein bevor sie anfangen zu senden. Nur wenn gerade niemand anderes sendet (Kanal frei) darf die Station anfangen selber zu senden (CSMA/CA Verfahren).
In dem o.g. Szenario hört PC-1 natürlich nur etwas aus seiner Umgebung, nicht mehr den PC-2 der im Gebäude neben dem Router steht. So kann es passieren das PC-1 anfängt zu senden weil er meint der Kanal sei frei. Das gleiche denkt aber auch PC-2, denn er "hört" selbst den PC-1 nicht direkt. Der Router empfängt aber durch die Richtantenne zu PC-1 sowhl diesen als auch PC-2 in der Nähe. Das Resultat: Eine Kollision, der Router kann weder das eine noch das andere Signal dekodieren.
PC-1 und PC-2 beenden die Sendung und warten auf eine Bestätigung des Paketes. Die kommt aber nie, da der Router nur Chaos gehört hat. So beginnt das Spiel von vorne... Zum Glück fangen beide Stationen nicht wieder genau zur gleichen Zeit an zu senden, sondern etwas zeitversetzt (zufallsgesteuert). Irgendwann kommt einer dann durch und es geht weiter.

Was kann man in so einem Fall tun?

  • Sofern beide Stationen nur einen geringen Datendurchsatz haben kann man u.U. durchaus mit dieser Situation leben. Das ist bei den meisten transaktionsorientierten Systemen der Fall, z.b. Datenbanken. Sollen beide Stationen aber permanent einen hohen Datendurchsatz haben, z.B. bei Spielen, Multicasts o.ä. ist so eine Konstellation zu vermeiden.
  • Eine echte WLAN-Bridge einsetzen, die es zum einen erlaubt auf beiden Antennenanschlüssen verschiedene Kanäle einzustellen, zum anderen auch in der Lage sein muss gleichzeitig beide Signale aufzunehmen und zu verarbeiten. Die meisten Hersteller bieten entsprechende Geräte an. Hinweis: Nur weil ein Router/AccessPoint zwei Antennenanschlüsse hat, ist es noch lange keine echte WLAN-Bridge!
  • Eine Antenne abklemmen, den Ausgang mit einem 50Ω-Abschlusswiderstand terminieren.
F: Welche Reichweite ist möglich?

A: Wir geben bei den einzelnen Antennen mit Absicht keine maximalen Reichweiten an, denn die tatsächlich erreichbare Strecke hängt stark von verschiedenen Umgebungsbedingungen ab: Hindernisse auf der Funkstrecke, Höhe der Antenne über Grund, Länge und Art des Kabels zur Antenne, Art der Gegenstelle usw. usf. Viele Hersteller machen supertolle Angaben über mögliche Reichweiten, die aber oft nur unter optimalen Bedingungen im Weltraum zu erreichen sind. Da möchten wir uns von unterscheiden...
Wenn Sie unsicher sind welche Antenne zur Überbrückung der Strecke nötig ist, sprechen Sie uns bitte an, wir beraten Sie gerne.

F: Mein drahtloses Telefon reicht sehr weit, auch in den Garten usw. Ist das bei WLAN auch zu erwarten?

A: Leider nein. Die üblichen drahtlosen Telefone (DECT, CT1, CT1+, CT2) verwenden andere Frequenzen und höhere Sendeleistung. Dazu kommt das die relativ schmalbandige Übertragung bei DECT usw. mit einem wesentlich schlechteren Störabstand zurecht kommt als die breitbandige Übertragung beim WLAN.

F: Was sind "Aktive Antennen"?

A: Oft liest man von sog. "Aktiven Antennen"... dies sind Antennen mit einem Verstärker, meist nur ein Empfangsverstärker, gelegentlich ein Verstärker für Senden und Empfangen. Bei sog. aktiven Antennen ist dieser Verstärker meist in die Antenne integriert. WiMo bietet solche Verstärker separat an. Dadurch erreicht man wesentlich mehr Flexibilität, denn diese Verstärker lassen sich so optional zu praktisch jeder Antenne einsetzen, und auch nachträglich installieren. Weitere Hinweise zu Verstärkern finden Sie auf der entsprechenden Produktseite.

F: Ich nutze Apple WLAN-Geräte der Serie "Airport Extreme", was kann man da an Antennen anschliessen?

A: Leider verwendet Apple bei diesen Geräten (Airport Extreme, nicht Airport) einen kleinen Trick der es unmöglich macht, normale Antennen anzuschliessen. Daher können wir Ihnen für diese Geräte leider kein Angebot machen.

F: Ich habe ein Gerät des Herstellers XYZ, arbeiten WiMo-Antennen damit?

A: Ja, einzige Ausnahme ist Apple Airport Extreme (s.o.).
Dem Router (Accesspoint, Adapter) ist es herzlich egal welche Antenne angeschlossen ist, solange die Antenne für den Frequenzbereich vorgesehen ist. Und das sind unsere Antennen. Die üblichen Hinweise "Achtung, Gerät xyz funktioniert nur mit der von uns zu kaufenden Antenne" sind aus Marketing-Sicht verständlich, haben aber keine technische Grundlage. Das gleiche gilt für Zulassungen: Antennen alleine benötigen keine Einzelzulassung. Der einzige Grund für einen Hersteller, eine bestimmte Antenne vorzuschreiben, ist die max. zulässige Sendeleistung, die mit anderen Antennen evtl. überschritten werden könnte.

F: Kann WiMo einen Hersteller für Router/Accesspoints/Adapter empfehlen?

A: Hm, schwierige Frage...
Wir arbeiten mit verschiedenen Geräteherstellern zusammen und unterstützen uns gegenseitig mit Informationen, gelegentlich verweisen die Supporter der WLAN-Hersteller auf unsere Antennen und Kabel (Danke!). Da wir selbst keine aktiven WLAN-Komponenten vertreiben fällt es uns natürlich etwas schwer einen einzelnen Hersteller zu empfehlen.
Einen Hinweis können wir gerne geben: Achten Sie bei der Anschaffung darauf, dass das Gerät eine Buchse hat um externe Antennen anzuschliessen. Das ist bei praktisch allen PCI-Karten gegeben, bei APs und Routern muss man genauer gucken, bei PCMCIA-Karten und USB-Sticks gibt es nur relativ wenige. Und wenn Sie schon ein Gerät (AP, Router) ohne solche Buchse haben können wir Ihnen das Gerät in den meisten Fällen gerne umbauen.
Ansonsten können wir nur die Empfehlung geben, ein solches Gerät bei einem guten Fachhändler zu kaufen, der Sie auch entsprechend technisch unterstützen kann. In vielen Foren findet man im WWW auch exzellente Unterstützung durch andere Anwender, einige Hersteller betreiben auch ein eigenes User-to-User Forum.

F: Welche Kabellängen sind zw. WLAN-Gerät und Antenne maximal möglich?

A: Radio Eriwan antwortet: Das kommt drauf an..
Und zwar auf den Gewinn der Antenne, das verwendete Kabel usw.
Je mehr Gewinn die Antenne hat, desto mehr Kabellänge kann man sich leisten, je besser das Kabel ist desto länger darf es werden.
Konkret: WiMo bietet Standardkabel bis 8m an, das ist i.d.R. immer machbar, außer bei den kleinen Original-Antennen. Über 8m sollte sehr gutes "LowLoss" Kabel verwendet werden, z.B. Ecoflex-10 oder Aircom Premium. Für dieses Kabel werden üblicherweise N-Stecker verwendet; selbst wenn man dann mit einem Pigtail an den AP adaptieren muss liegt die Gesamtdämpfung immer noch unter dem Wert eines dünneren Kabels ohne Adapter.
Bei Kabellängen ab ca. 15m sollte nur noch Aircom Premium oder Ecoflex-15 verwendet werden.
Bei Kabellängen über 20m sollte der Einsatz eines Empfangsvorverstärkers (Boosters) in Betracht gezogen werden. So ein Booster wird unmittelbar unter der Antenne montiert und verstärkt das empfangene Signal, dadurch kann man sich wesentlich längere Kabelstrecken leisten bzw. einfacheres Kabel verwenden.

F: Mein [Router | AP | NIC] sagt mir "gute Signaltärke" aber "schlechte Signalqualität". Woran kann das liegen?

A: Die angezeigte Signalstärke ist einfach die Summe aller Signale am Antenneneingang. Das muss nicht nur das gewünschte WLAN-Signal sein, sondern kann auch irgendein beliebiges anderes Signal im gleichen Frequenzbereich sein. Und da gibt es leider eine Menge anderer Nutzer, vor allem im 2.4GHz Bereich.
Falls z.B. in der Umgebung eine drahtlose Videokamera betrieben wird, so "hört" das WLAN-Gerät auch dieses Signal, und die Signalstärke wird zusammen mit dem Nutzsignal angezeigt. Aufgrund des relativ einfachen Aufbaues der WLAN-Empfänger ist eine Unterscheidung nach Nutz- und Störsignal leider nicht möglich, bzw. nur mit unvertretbar hohem Aufwand.
Das Resultat ist ein Signalgemisch das zwar eine hohe Antenneneingangsspannung (Signalstärke) erzeugt, aber das Nutzsignal stört, daher die niedrige Signalqualität.

F: Gibt es ein Peilgerät für WLAN, so ähnlich wie es das auch für Satelliten gibt?

A: Leider nein. So ein Gerät wäre wegen des relativ hohen Frequenzbereiches und der Art der Modulation ziemlich aufwendig.

F: Wie richte ich eine Antenne genau auf die Gegenstelle aus? Vor allem bei größeren Strecken?

A: Hier hilft nur etwas Planung. Zunächst sollte man in einer Karte mit möglichst hohem Maßstab (Messtischblatt o.ä.) die beiden Standorte verzeichnen und die Himmelsrichtung bestimmen. Mit einem Kompass wird die Antenne zunächst grob in diese Himmelsrichtung ausgerichtet. Dann schliesst man am besten direkt oben auf dem Dach ein Notebook an die Antenne an. Mit Hilfe geeigneter Software kann man nun den Empfangspegel anzeigen lassen und danach die Antenne ausrichten.
Hierbei sollte man sehr langsam vorgehen, denn bei manchen Treibern wird die Information über den Signalpegel nur sehr langsam aufgefrischt. D.h. Antenne ein wenig drehen, dann einige Sekunden warten bis die Anzeige stimmt. Falls der Treiber selbst keine gute Pegelanzeige bietet kann man 'WarDriving'-Software wie Netstumbler oder Kismet verwenden (sofern die Karte unterstützt wird).

F: Welche rechtlichen Grundlagen muss ich beachten?

A: Vereinfacht gesprochen: Der Endanwender muss dafür Sorge tragen, das die abgestrahlte Leistung (EIRP) einen Maximalwert nicht überschreitet. In Deutschland wird die Funknutzung vom Bundesministerium für Wirtschaft und im Detail von der Bundesnetzagentur (BNetzA, früher RegTP) geregelt. Entsprechende Verordnungen beschreiben die einzelnen Regelungen.

2.4GHz

Für den 2.4 GHZ ISM Frequenzbereich ist die Verordnung 122 vom Amtsblatt 14/1997, bzw. die nachfolgende Verordnung von 1999 maßgeblich. Diese Verordnung lehnt sich an europäische Normen an, namentlich die ETSI EN300328.

Für den Endanwender bedeutend ist die Begrenzung der maximal abgestrahlten Leistung (EIRP) auf 100mW (20dBm). D.h. das die vom Gerät (Accesspoint, Router, PCI Karte usw.) erzeugte Leistung abzüglich der Kabelverluste, zuzüglich des Antennengewinnes 100mW (20dBm) nicht übersteigen darf.

Desweiteren muss bei öffentlichem(!) grundstücksüberschreitendem Verkehr der BNetzA eine kurze Meldung gemacht werden, das Formblatt dazu finden Sie hier. Bei ausschliesslich privater Nutzung muss diese Meldung seit 2003 nicht mehr erfolgen.

Desweiteren gibt es weitere wichtige Regelungen bzgl. des Anbietens von WLAN als öffentlichem Hotspot, wir verweisen hier auf die Amtsblattverfügung der BNetzA.

5GHz

Für den 5 GHz Bereich (HiperLan) regelt die BNetzA Verordnung 35/2002 die Allgemeinnutzung. Hier wird nach zwei Frequenzbereichen unterschieden, für die verschiedene Regeln gelten.

5150 bis 5350 MHz (HiperLan)

  • Max. zulässige äquivalente isotrope Strahlungsleistung (EIRP) 200mW
  • Nutzung ausschliesslich innerhalb geschlossener Räume
  • Geräte müssen automatische Leistungsregelung unterstützen
  • Geräte müssen dynamisches Frequenzwahlverfahren unterstützen
  • Falls keine dyn. Frequenzwahl unterstützt wird, aber autom. Leistungsregelung: 60mW EIRP
  • Falls weder dyn. Frequenzwahl noch autom. Leistungsregelung unterstützt wird: 30mW EIRP


5470 bis 5725 MHz (HiperLan)

  • Max. zulässige äquivalente isotrope Strahlungsleistung (EIRP) 1W
  • Nutzung sowohl innerhalb als auch außerhalb geschlossener Räume
  • Geräte müssen automatische Leistungsregelung unterstützen
  • Geräte müssen dynamisches Frequenzwahlverfahren unterstützen



5725 bis 5825 MHz (UNII, ISM)
Dieser Frequenzbereich wird vom 802.11a Standard verwendet, er entspricht den in den USA und international gebräuchlichen ISM Bereichen.

F: Meine Karte hat eine ganz kleine Buchse aufgelötet. Haben Sie dafür einen Stecker?

Sieht die Buchse so aus wie auf dem Bild? Das ist eine Hirose MS-156 Buchse und wir haben dafür leider keinen Stecker.
Diese Anschlüsse werden in der Produktion verwendet um die Karte abzugleichen. Dazu wird nur kurz ein Prüfadapter aufgesteckt, der aber von alleine nicht hält. D.h. diese Buchse kann man nicht verwenden um dauerhaft eine Antenne anzuschliessen. Daher bieten wir dafür auch keine Pigtails an, sorry.

F: Ich habe hier noch so eine alte [CB-Funk | Fernseh] Antenne. Kann ich die für WLAN verwenden?

A:Nein.
Die Frequenzen und damit die mechanischen Längen der Antennen sind völlig unterschiedlich, das geht auf keinen Fall.

F: Ich habe hier noch einen Rest RG-58 mit BNC-Steckern von meinem alten LAN rumfliegen. Kann ich das als Antennenkabel verwenden?

A: Prinzipiell ja, aber...
RG-58 ist nicht das tollste aller Kabel, es hat ziemlich viel Dämpfung. So bis 3m Länge ist es noch akzeptabel. BNC-Stecker werden im WLAN kaum verwendet, an das Kabel müssten also andere Stecker dran.

F: Was ist besser - 2.4GHz oder 5GHz?

A: Wie so oft, die Frage lässt sich nicht leicht beantworten. jedes Frequenzband hat seine Vor - und Nachteile.

  2.4GHz 5GHz
Vorteile
  • Etwas leichter handzuhaben (niedrigere Frequenz)
  • Spürbar preiswertere Gerätetechnik
  • Breitere Antennenauswahl
  • Bekannte Technik mit Support an jeder Straßenecke
  • Geringere Freiraumdämpfung als bei 5GHz, dadurch geringfügig mehr Reichweite
  • Mehr überlappungsfreie Kanäle, dadurch weniger Kollisionen mit anderen Nutzern
  • Weniger Betrieb, dadurch weniger Kollisionen mit anderen Nutzern
  • Höhere Sendeleistung (1 W EIRP) erlaubt, das gleicht die höhere Freiraumdämpfung wieder aus
Nachteile
  • Starke Belegung des Bandes nicht nur durch WLAN, dadurch Störungen und Kollisionen
  • Nur drei überlappungsfreie Kanäle
  • Schwierigere Handhabung (wg. höherer Frequenz)
  • Teurere Gerätetechnik
  • Kabellängen sind deutlich kritischer (wg. Dämpfung)
  • Evtl. Kollisionen mit Radar in Nähe von Flughäfen und mil. Einrichtungen
  • Durch die vorgeschriebene dynamische Frequenzwahl gelegentlich kurze Unterbrechungen

Es spricht also vieles für 2.4GHz. Wenn die Strecke aber in einem städtischen oder sonstwie dicht besiedelten Gebiet betrieben werden soll, ist mittlerweile 5Ghz vorzuziehen, da hier mehr Frequenzen zur Verfügung stehen. Gerade in städtischen Gebieten ist oft kein freier WLAN-Kanal im 2.4GHz Band mehr zu finden.